
Bild: CC-BY-NC-ND, "96dpi"@flickr
Zuerst schien es, als sei es ruhig geworden um die Killerspieldebatte. Die Minister die noch vor kurzem so scharf gebellt haben, dass sie ein Verbot einführen wollen, sind verstummt. Gut, vielleicht brauchen sie nur sehr lange, aber das ist in Zeiten von Netzzensur im Eiltempo auch schon mal was gutes.
Ganz anders sieht die Sache derzeit bei den Gemeinden aus. Dort sind schon mehrfach Turnier-Conventions und LAN-Partys daran gescheitert, dass die Gemeinden den Veranstaltern die Räumlichkeiten unter den Füßen weggezogen haben. Nebenbei: Auch ein Kinder-Live-Rollenspiel musste schon ins Gras beißen.
Eine ganze neuen Dimension, nimmt die Hetze gegen Gamer jetzt mit dem Fall der Webseite gamersunity.de an. Der renomierte Verein, der sich um Waisen und vernachlässigte Kinder kümmert, weigerte sich eine Spende in Form von Banner-Platz auf der Webseite anzunehmen. Der Grund sei, dass auf der Webseit auch über Spiele geschrieben wird, die von den Verantwortlichen bei SOS-Kinderdorf, als ethisch verwerflich angesehen werden. Gemeint sind dabei natürlich Ego-Shooter, ein Blick auf die Webseite zeigt etwa Artikel über „Battle Field“.
Normalerweise betone ich an dieser Stelle immer, wie wichtig es ist, dass sich die Gamer nicht mehr hinter ihren Bildschirmen verstecken, sondern endlich auf die Straße gehen. Aber die Aktion „Wir sind Gamer“ hat gezeigt, dass ich das gar nicht mehr muss. Bedauernswert ist es dennoch, dass die Hetze einiger konservativer Politiker schon so heftig bei den Menschen angekommen ist, dass ein gemeinnütziger Verein nicht mal mehr eine Spende von Gamern annehmen will.
4 Kommentare
2009-07-30 um 1:54 pm
Wolfgang Preiss
Dagegen ist sich SOS Kinderdorf nicht zu schade Werbeplatz in einer Schützenzeitung in Anspruch zu nehmen:
Klicke, um auf 10015.pdf zuzugreifen
2009-07-30 um 1:59 pm
El Marko
Gott sei Dank fragt niemand die Kinder, ob sie nun das Geld haben möchten, um ein etwas besseres Leben zu führen. Die SOS-Kinderdörfer sollten sich doch dafür bedanken, dass ihnen jemand Geld geben will. Stattdessen wird gesagt „Nein, von euch wollen wir nix. Mit den pöhen „Killerspielern“ wollen wir nicht in einem Satz genannt werden, die Meinung der Kinder interessiert niemanden hier!“.
Mein Fresse ….
2009-07-30 um 2:00 pm
El Marko
„pöh>S<e" natürlich: PÖÖÖÖÖHSEEEE Killerspieler!
2009-08-01 um 9:08 am
Rene Wiederhold
Definitiv sehr zweifelhaft. Aber man muss ja wenigstens dazusagen, dass Bannerplatz nicht mit Einnahmen gleichzusetzen ist. Die Ablehnung ist trotzdem unverständlich.