the_difference

Bild: xkcd

Ich sammle derzeit lustige xkcd-Folgen, um mein Büro damit zu verschönern. Einer der Treffer ist die Folge 242, welche ihr hier seht (Bild anklicken für große Variante). So witzig es aussehen mag, der Comic trifft den Nagel auf den Kopf. Also liebe „normalen Leute“, seit froh dass die Wissenschaftler auch bereit sind fehlgeschlagene Experimente zu wiederholen, sonst wüsstet ihr nie, ob es nicht doch nur Zufall war 😉

Aber man sollte sich eins klar machen: Was wissenschaftlich eine gute Idee ist, muss wirtschaftlich noch lange nicht funktionieren. Die Musikindustrie hat sich mit dem sog. „Digital Rights Management“ (kurz DRM) schonmal die Finger verbrannt. Das ging soweit, dass schon die dafür notwendigen Lizenz-Server abgeschaltet wurden und die Leute noch hektisch ihre ganze Sammlung per CD-Brenner DRM-frei machen mussten. Viele von uns „Nerds“ kennen bestimmt auch Bekannte, die sich melden und fragen „Wie kann ich die Musik jetzt auf meinem alten MP3-Autoradio abspielen?“, weil sie denken, sie hätten etwas falsch gemacht und nicht, dass sie das gar nicht mehr dürfen.

Seit längerem gibt es Musik zum downloaden deswegen schon DRM-frei und es scheint zu klappen, die Leute sind sogar bereit mehr dafür zu bezahlen. Man sollte also meinen, dass die Musikindustrie gelernt hat, dass es keine gute Idee ist zahlende Kunden zu gängeln um „nichtzahlende Kunden“ zu belehren. Aber nein: Wenn DRM nicht in Downloadshops funkioniert, für Handys geht es bestimmt.

Jetzt fragt man sich natürlich, welche Ziele die damit verfolgen. Entweder versuchen Sie das DRM-Prinzip vom Computer zu übernehmen. Soll heißen, es soll verhindern, dass DRM-Musik von einem Gerät zum andern kopiert wird. Das wäre irgendwie seltsam, wenn man bedenkt, dass die Musik ja schon DRM-frei zu kaufen ist, wieso sollte man plötzlich an die Endgeräte-Hersteller gehen?

Der Grund kann nur sein, dass man jetzt auf die Idee gekommen ist, es wäre doch toll, wenn das Handy grundsätzlich nur DRM-geschützte Musik abspielen würde, denn dann  müssten die Kunden ja jedes Lied fürs Handy neu kaufen. Dass auch das zum Scheitern verurteilt ist, sollte auch jedem klar sein. Niemand kauft sich ein Endgerät zum Abspielen von Inhalten, dass den Inhalt den er abspielen möchte nicht abspielt. Ich erinnere mich hier gerne an den Beginn der DVD-Player zurück, als man auf die Idee mit den Regionalcodes kam, die verhindern sollten, dass importierte DVDs abgespielt wurden. Es dauerte nicht lange, bis die Code-Free-DVD-Player sogar bei Discountern zu kaufen waren.

Ich hoffe mal, dass die Handy-Hersteller schlau genug sind, diese Initiative im Keim ersticken zu lassen.

Werbung