Schon wieder laufen übers Netz diese unsäglichen Richtungsdebatten und schon wieder heißt es „Liebe PIRATEN, jetzt markiert doch mal eure Position im politischen Kompass. Die Leute wollen schließlich wissen, mit was sie es zu tun haben.“ Das Problem, das viele nicht verstehen ist: Wir passen dort nicht rein. Wenn sich ein solch komplexes System wie Politik mit vier Schubladen beschreiben lassen würde, dann bräuchten wir auch nur vier Parteien und müssten dann nur aus diesen unser persönliches Gemisch zusammenstellen.
Die drei politischen Achsen die ich kenne sind
- „kollektivistisch <-> individualistisch“ bzw. „links <-> rechts“,
- „konservativ <-> progressiv“ bzw. „hinten <-> vorne“ und
- „liberal <-> autoritär“ / „unten <-> oben“.
Einordnen kann man die Piratenpartei tatsächlich nur an der letzten Achse. Eine deutliche liberale Ausrichtung mit viel Misstrauen gegenüber dem Staat ist typisch für eine Bürgerrechtspartei und erklärt auch die klare Ablehnung der Piratenpartei gegenüber faschistischen Ideologien. An den anderen beiden Richtungen wird es schwierig. Zum einen sind wir so kollektivistisch, dass wir der Meinung sind allen Menschen sollten freien und kostenlosen Zugang zu Wissen und Kultur haben, andererseits fußt unsere Begründung dafür aber auf der neoklassischen Eigentumstheorie. Manche meiner Mitpiraten lieben ja den Spruch „Nicht rechts, nicht links sondern vorne“, aber selbst dem kann ich nicht zustimmen. Zwar wollen wir Veränderungen und das Nutzen neuer technischer Möglichkeiten, allerdings sind wir wiederum so konservativ, dass wir die Grundrechte aus dem Präinformationszeitalter auf keinen Fall aufgeben wollen.
Der Unwillen der PIRATEN sich in Schubladen stecken zu lassen, ist natürlich auch historisch bedingt. Piraten sind „Hacker“ und zwar im allgemeinen Sinne. Piraten durchleuchten Systeme, versuchen sie zu verstehen um sie anschließend zu verbessern. Dabei will man sich nicht vorschreiben lassen, welche Methoden man anwendet. Es würde einen Piraten zerreißen, wenn er sich in die kollektivistische Schublade stecken lassen würde und dann bei einem Sachverhalt nicht die individualistische Lösung befürworten könnte, obwohl er sie in diesem Zusammenhang für besser hält.
Dass diese politischen Richtungen nicht ganz passen, ist klar, denn die sind ja auch historisch gewachsen. Die Merkmale der einzelnen Ausrichtungen passen in dieser Zeit einfach nicht mehr. Man könnte allerhöchstens jetzt noch eine neue Achse „piratig <-> unpiratig“ einführen, aber das ändert nichts daran, dass es tatsächlich wohl unzählige Achsen gibt, die man berücksichtigen müsste wenn man es sauber machen will.
Es mag sein, dass es vielen schwer fällt zu wissen, was sie mit den PIRATEN anfangen sollen, wenn diese nicht bereit sind sich verorten zu lassen. Aber die würden auch nicht glücklich, wenn wir blind einfach irgendeine Richtung wählen, nur um dann festzustellen, dass wir doch nicht reinpassen. Es bleibt dabei, dass die PIRATEN eine Partei sind, über die man sich selbst ein Urteil bilden muss, abseits von Wahl-O-Maten, Political Compassen oder den Blogs ihrer Vorstände (was macht ihr also noch hier 😉 ). Schaut euch die Ziele an für die die PIRATEN stehen und sagt ob ihr sie gut findet. Politik ist einfach vielschichtig und lässt sich nicht mit zweidimensionalen Multiple-Choice-Systemen abarbeiten.
Aber wem es weiterhilft: Wir wurden einst als „klassische Bürgerrechtsbewegung“ bezeichnet und bisher finde ich diese Bezeichnung von allem was ich gehört habe, immer noch am besten. Denn wenn wir auch keine starre Ideologie haben, wir haben klare Werte und die stehen im Grundgesetz.
31 Kommentare
2009-12-02 um 2:24 pm
Rafael Eduardo Wefers Verástegui
Leider ist das mit der Nichteinordbarkait in bestehende Schemata bisher Wunschdenken.
Wieso das so ist und was passieren kann, darüber habe ich mir hier mal Gedanken gemacht:
http://rafaelwv.posterous.com/das-dilemma-der-deutschen-piratenpartei
2009-12-02 um 2:36 pm
Andi
Ich hab deinen Blogpost schon im Vorfeld gelesen, aber ehrlich gesagt, sehe ich dort nichts was mir helfen sollte die PIRATEN als Organisation zu verorten.
2009-12-02 um 2:44 pm
Rafael Eduardo Wefers Verástegui
Ich darf an dieser Stelle einen Kommentar zitieren, den ich soeben erhalten habe:
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[…] commented on the post „Das Dilemma der deutschen Piratenpartei“ on rafaelwv’s posterous
Ich habe auch intern einige Diskussionen gehabt. Mittlerweile haben mich die linken Wadenbeißer inklusive der Grünen Auswanderer soweit, dass ich meinen Austritt zum Abschluss des Landesparteitags erklärt habe, sollten sich nicht die ursprünglich gesuchten Stimmen wiederfinden.
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Sosehr ich auch mit den Piraten sumpathisiere, ich habe diese Entwicklung vorhergesehen. Sowohl die zunehmende Attraktivität für teilweise problematische Ex-Grüne (Problembeer) als auch der „Ruck nach links“ den Ihr gerade durchmacht.
Ich habe wirklich sehr viele Ansichten, Ideale in denen ich mit Euch übereinstimme, aber statt einer Partei der reinen Vernunft die ich von Geeks und Nerds erwartet habe, migriert ihr immer weiter nach links. Mit zunehmender Popularisierung der Piraten nahm diese Bewegung Fahrt auf und hat nun genug Energie aufgenommen um bei mir, und eben nicht nur bei mir, wieder Skepsis und Misstrauen zu verursachen.
Euer Start war gut, aber die Revolution frisst mal wieder ihre Kinder
2009-12-02 um 3:44 pm
Metalpaule
Nicht meckern – machen!
Wenn das eine Partei für Dich ist, Rafael, dann bring dich ein. Es ist noch nichts so fest, dass man es nicht mit ein wenig Einsatz ändern könnte.
Mitmachen, nicht mosern!
2009-12-02 um 4:07 pm
Benjamin Stöcker
Sorry, aber sowas tut nur, wer angst hat vor den linksradikalen (oder wen er als solche empfindet) und keine Lust auf den politischen Diskurs.
Vor allem kenne ich bisher keine in Vorstandsämtern (Du?) von daher haben sie wohl nicht die Mehrheit der Piraten hinter sich.
2009-12-02 um 5:22 pm
Andi
Ich sehe keinen Linksruck in der Partei, um ehrlich zu sein wäre ich wohl der erste der Austritt wenn das passiert. Ich denke eher du interpretierst da mehr hinein als drin ist.
Du siehst es wahrscheinlich eher so, dass viele der Mitglieder sich links einordnen. Dieser Eindruck entsteht aber auch nur, weil die linken meistens recht laut sind. Unter den vielen aktiven die ich immer wieder AFK treffe sind mindestens genauso viele liberale wie linke.
Der zweite Denkfehler, der auch bei diesem unsäglichen Spielen mit dem aggregieren des politischen Kompasses gemacht wird, ist die Partei einfach nur auf die Summe der Meinung ihrer Mitglieder zu reduzieren, aber eine Organisation wie die PIRATEN ist mehr als das.
Ein Organisation dient einem bestimmten Zweck. Wenn im AK Vorrat mit großer Mehrheit nur politisch linke aktiv wären, würde ich dennoch dort mitarbeiten, weil er eben einen Zweck hat den ich unterstütze und bei dem ich auch mit den Linken zusammenarbeiten würde.
Es gibt weder Programme noch großartige politische Aktivitäten, wenn man von einigen Alleingängen mal absieht, welche die Piraten ins linke Spektrum verorten können.
2009-12-02 um 5:29 pm
Stephan Eisvogel
Abwarten mein lieber Rafael. Das Flakfeuer der letzten Tage, das in Aarons Blog zu bewundern ist, stammt meiner Einschätzung nach keinesfalls überwiegend aus der Feder von linksdrehenden Piraten, sondern von anonymen Zaungästen, die meinen, vom Sofa aus mitreden zu müssen. Genauso wie der Taz Artikel mit dem Nazi-Bild ist das ein Fall für die Ablage Rund. Eher relevant sind Personen, die sich aufgrund der Meinung eines Vorstands nun genötigt sehen, die Partei wieder zu verlassen. Das ist schade, aber mit solch einer negativen Einstellung gegenüber politisch anders orientierten kämen sie bei den Piraten noch weniger weit, wie in ihrer alten Partei, so sie eine hatten. Auch hier: Und tschüss, Reisende soll man nicht aufhalten. Es bleibt übrig eine stattliche Restgruppe, die auf Piraten Stammtischen anzutreffen ist, die auch für sich genommen ein Kaleidoskop an Meinungen besitzt, aber die mit einem Advocatus Diaboli genau Null Probleme hat. Ein Effekt der Tranzparenz und Offenheit der Piraten ist, dass einem im Internet die linksdrehenden Sprayer beständig das Blog volltaggen. Ärgere ich mich darüber? Ja. Sollten sich die Piraten zum Schutz eher abschotten? Ich finde nein, denn es würde ein wichtiges Prinzip der Partei aufgeben und Diskussionen mit dem Mop in Kurt Georg Kiesinger Manier vielleicht zum Nachteil in der Sache verkürzen.
2009-12-02 um 2:53 pm
Nikita Bondarev
Die gelenkte Anarchie – Der gefährliche Linke Leichtsinn – http://freidemzen.wordpress.com/2009/11/26/die-gelenkte-anarchie-%E2%80%93-der-gefahrliche-linke-leichtsinn/
Also lieber nicht ganz nach links bitte…
http://freidemzen.wordpress.com
Nikita Bondarev
2009-12-02 um 2:54 pm
Cornelius H.
Hmmm,
ich bin ganz sicher kein Hacker und dennoch Pirat. Meine persönliche Abgrenzung nach rechts beginnt viel viel viel früher, als die Barriere nach links. Und die Mitte ist leider in den letzten Dekaden in Verruf gekommen.
Aufgeklärt, weltoffen mit einem menschendienlichen Gerechtigkeits- und Freiheitsanspruch…so seh ich das. Die Abgrenzung nach rechts, darf und muss gern in Kürze klar formuliert werden, um einen Widerspruch zu den Piratenzielen zu verhindern. Rechtsaußen ist frei von Idealismus und/oder Meinung, es ist einfach nur menschenfeindlich.
Obgleich ich kein linker Freak bin, nicht autonom oder dem Sozialismus nachtrauere, kann solch Attitüde zumindest akzeptiert werden (ab von Gewalt und Aggression), denn so utopisch, wie manch linke Forderungen sind, so wenig menschenfeindlich bleiben diese (insofern sie nicht einfach als vorgeschobenes diktatorisches Argument dienen – Faschismus ist und bleibt Scheisse und ist als Linksfaschismus ein Widerspruch in sich, falsche Kleider und doch eher rechtsaußen anzusiedeln!).
Gruß aus dem Norden
2009-12-02 um 9:22 pm
Rechte Forderungen Blog
Wenn man Gegner von Masseneinwanderung und Überfremdung als Nazis, menschenfeindlich oder besser noch als braunen Abschaum bezeichnet, versucht Demos zu verhindern, und eventuell noch Anhänger anzugreifen oder ihren Besitz zu zerstörden, damit sie nicht mehr politisch aktiv sind, ist das sehr wohl Faschismus.
Übrigends war der Faschismus stark von den linken Bewegungen inspiriert, und einige Nazis haben sich auch als Links bezeichnet.
2009-12-02 um 5:05 pm
andreasmehltretter
Also, ich finde, daraus (http://adrianlang.de/piratenkompass/) lässt sich doch was ableiten, oder?
2009-12-02 um 5:10 pm
Andi
Ich gebe wie gesagt nichts auf solche Spielereien. Mich selbst hat der Kompass schonmal nach ziemlich links sortiert, obwohl ich für deutsche Netzverhältnisse wohl ziemlich marktliberal bin.
2009-12-02 um 5:53 pm
Benjamin Stöcker
Naja, deutsche Netzverhältnisse sind nun nicht das beste Bewertungskriterium, oder?
2009-12-02 um 5:26 pm
Taschenschieber
„erklärt auch die klare Ablehnung der Piratenpartei gegenüber faschistischen Ideologien.“
Sorry, aber in den letzten Tagen kann ich darüber nur noch hämisch lachen, wenn Demos gegen Rechtsextreme (Demos!!! Nicht Attentate oder atomare Vernichtungskriege!) als linksfaschistoides Gutmenschentum verunglimpft und die Äußerungen von Aaron Koenig als letzte Rettung der zivilisierten Welt gesehen werden.
Also: Bitte mal die rosarote Brille abnehmen. Die Realität sieht anders aus, aber dazu will sich wohl niemand äußern?
2009-12-02 um 5:40 pm
Andi
Die Piratenpartei ist weder gegen Demos gegen Rechtsextreme (ganz im Gegenteil sie werden sogar unterstützt, z.B. http://www.piratenpartei-sh.de/piratenupdate/325-piratenpartei-schleswig-holstein-unterstuetzt-demo-gegen-nazis-in-husum.html) und woher du hast, dass sie Aarons Aussage als die letzte Rettung der zivilisierten Welt sieht, würde mich auch mal interessieren. (Er kriegt innerparteilich grade extrem Gegenwind, der größte Landesverband hat z.B. seinen Rücktritt gefordert)
Das ist die Realität!
2009-12-05 um 12:03 am
Rechte Forderungen Blog
Das Problem mit diesen Demos gegen mutmasslich Rechtsextreme ist, dass es Demos sind die sich gegen Demos richten, und oft gegen das Recht auf Demonstration dieser Gruppen in Frage gestellt wird. Ausserdem handelt es sich in der Regel um Störaktionen, durch Lärm, Blockaden, und auch Gewaltaktionen. Ja und Piraten waren bei sowas definitiv schon mal dabei (gegen Pro NRW).
Meiner Meinung nach gehören diejenigen die sowas machen in den Knast, selbst wenn es Jugendliche sind, denn DAS ist ein Angriff auf Grundrechte und die Demokratie!
Es sagt auch viel über die Medien und die Gesellschaft aus, wenn man sich Sorgen macht weil die Moslems keine Protzmoscheen mehr bauen dürfen, es aber kein Skandal ist wenn versucht wird Anderen durch private Aktionen das Recht auf Demonstration und andere Veranstaltungen zu nehmen. Das natürlich auch immer mit etwas Erfolg, denn viele mögliche Teilnehmer kommen wegen sowas nicht. Es betrifft auch nicht nur Demos, sondern Flugblattverteilaktionen, etc. und auch nicht nur die NPD, sondern jede Bewegung Rechts von der CDU, vereinzelt werden selbst CDU und FDP angegriffen.
Ich bin sicher das hat auch in etwa Herr König so gemeint, und Recht hat er.
2009-12-02 um 5:56 pm
Taschenschieber
Na ja, „die Piratenpartei“ als solche ist ja ziemlich abstrakt. Ich kann hier nur aus meiner Erfahrung in Forum und Wiki sprechen, aber zumindest dort gibt es einige (viele) Leute, die die von mir angesprochenen Einstellungen zeigen. Schön, wenn dies im Real Life anders aussieht.
Dass die Partei offiziell gegen Rechtsextreme ist, ist mir bekannt. Wie viele Phrasen in der Art von „Angelika Beer ist eine gutmenschliche Links-/Ökofaschistin“ (schon die Verwendung von „Gutmensch“ als Beleidigung finde ich nach wie vor sehr… unterhaltsam) ich schon gelesen habe, zähle ich lieber erst gar nicht. Gibt es tatsächlich so eine Diskrepanz zwischen den Netzplattformen und der „echten Welt“, wie immer propagiert wird? Auch wenn ich auf der #fsa09 mehrere sehr nette und vernünftige Piraten getroffen habe, kann ich daran nicht so recht glauben.
Natürlich hoffe ich, dass Sie Recht behalten und sich die toleranten Piraten durchsetzen. Leider ist mein derzeitiger Eindruck ein anderer, aber eventuell sollte man einfach mal abwarten, was in den nächsten Tagen passiert. Vielleicht sehe ich die Situation auch lediglich zu pessimistisch.
2009-12-02 um 6:09 pm
Benjamin Stöcker
Was heiß hier reale Welt und Netzwelt?
Die Piraten sind eine neue Partei, die vor allem Meinungsfreiheit sich auf die Fahnen geschrieben hat.
Das sie neu ist, macht sie politisch unerfahren, was gute und schlechte seiten hat.
Das sie neu ist und Meinungsfreiheit befürwortet, zieht politische Extreme an. Auf der Linken wie auf der rechten Seite. Das gibt sich, derer wird sich die Piratenpartei entledigen, Stück für Stück, da bin ich mir sicher.
2009-12-02 um 5:57 pm
pantoffelpunk
Rafael, worin siehst Du den Linksruck der Piraten? Bitte um Belege (möglichst kurz und präzise 🙂
2009-12-02 um 9:17 pm
Rechte Forderungen Blog
Piratenpartei Schleswig-Holstein, erkennbar an der in Piratenfarben angemalten Antifa-Flagge, personifiziert durch Angelika Beer, Initiative “Piraten gegen Rechtsextremismus”*, …
*Nichtlinke
2009-12-02 um 7:04 pm
nati0n
„Eine deutliche liberale Ausrichtung mit viel Misstrauen gegenüber dem Staat..“
Der Regierung gegenüber nicht dem Staat, der Staat sind wir alle…
Arrr nati0n
2009-12-02 um 7:53 pm
Nic
Ich zitiere hier mal Wuketits:
„Der Staat“ ist keine Person! Ausdrucksweisen wie „Wille des Staates“ wurzeln in jener alten und gefährlichen Überzeugung, dass der Staat […] als Organismus zu betrachten sei. […] Die Evolutionstheorie legt eine völlig andere Betrachtungsweise nahe. Real ist nur das Individuum…
Ganz grundsätzlich: mir ist es relativ Wurst, welcher Pirat sich wo im politischen Spektrum verortet und ob überhaupt. Aber es ist eben nicht gleichgültig, wenn sich ein Protagonist der Partei öffentlich äußert und seine private Sicht kundgibt, die ihm aber wissentlich als Parteiansicht unterstellt wird. Der Mann lernt wirklich nicht aus seinen Fehlern. Das ist das Bedauerliche.
Ich denke wie Benjamin, dass sich im Laufe der Zeit die Spreu vom Weizen trennen wird und auch wir – die Piraten – eine gemeinsame Richtung finden werden. Aber müssen wir uns bis dahin lächerlich und unglaubwürdig machen?
2009-12-02 um 8:22 pm
korbinian
ich glaube wir reden alle aneinander vorbei wenn wir die begriffe links oder rechts verwenden, da jeder ein anderes verständnis deren bedeutung hat.
links sein könnte bedeuten:
gegen den staat sein, für einen starken staat sein, gegen nazis sein, gegen israel sein, pazifist sein, aktive gewaltanwendung unterstützen, kommunist sein, anarchist sein, liberal sein, nationalist sein, tolerant sein, intolerant sein…
rechts sein könnte bedeuten:
gegen den staat sein, für einen starken staat sein, für kapitalismus sein, gegen kapitalismus sein, nazi sein, liberal sein, konservativ sein, usw…
allein wegen der vollkommen unklaren definition sollte man solche begriffe schon nicht verwenden. deswegen sind auch beide sätze richtig und gleichzeitig falsch: die piratenpartei rutscht nach links ab, die piratenpartei rutscht nach rechts ab. leider bleiben sie vollkommen inhaltsleer weil überhaupt nicht klar wird was damit konkret gemeint sein soll.
ich finde es wichtig und richtig sich als pirat nicht in solche schubladen einordnen zu lassen. daür muss man aber dann auch ganz klar stellung zu einzelnen punkten beziehen. das ist dann für mich piratisch.
arrr & hail diskordia!
korbinian
2009-12-02 um 9:14 pm
Rechte Forderungen Blog
Mit Links/Rechts ist in Deutschland eher die Einstellung zu ethno-nationalen Haltungen gemeint, also ob man beispielsweise anerkennt das nur diejenigen (Volks-) Deutsche sind, die sich exklusiv mit dieser Volkszugehörigkeit (und Abstammung) identifizieren und die BRD-Staatsbürgerschaft getrennt davon zu betrachten ist, bzw. ob man solche Ansichten zumindest duldet, oder ob man zu den antidemokratischen Hirnis gehört die sowas gleich mit den Nazis gleichsetzen.
Anderes Beispiel: Ob Europa gegen den EU-Beitritt der Türkei sein darf, weil sie sich nunmal kulturell und was die Herkunft angeht von den Deutschen, Franzosen, etc. zu sehr unterscheiden, und diese nunmal zu einem grossen Teil keinen Multikulti-Weltstaat haben wollen. Mal ganz davon abgesehen, dass der Islam eine totalitäre Polit-Religion ist.
Es geht auch generell darum, ob man anerkennt das ein Land die Einwanderung regulieren darf, entweder ohne Begründung nach Lust und Laune oder auch einer Begründung die gewissen fanatischen „Antirassisten“ nicht gefällt. Konkret geht es auch um Flüchtlinge in sicheren Gebieten ausserhalb Europas unterbringen, Wirtschaftsflüchtlinge zurückschicken, Illegale abschieben, Rückwanderung statt Chancengleichheit fördern, etc.
Letzlich geht es darum welche der beiden Seiten man in der Partei duldet, denn beide zusammen geht eher nicht. Oder ob man wenigstens die linke Hetze a la „alles Nazis“ nicht in der Partei duldet und das Thema etwas ausklammert.
Jedenfalls, entweder verzichtet man durch die Entscheidung auf die Sympathien der Medien und beherrschenden Grossorganisationen (Kirchen, Gewerkschaften) oder auf einen Teil der Wähler.
2009-12-02 um 10:38 pm
korbinian
watteweiche und gut formulierte ausländer-raus parole! bitte andi, gib mal kontra zu solchen ’neu’rechten.
2009-12-03 um 2:15 pm
Rechte Forderungen Blog
Quatsch, ich bin nicht dafür das alle Ausländer rausgeworfen werden. Allein schon weil ich für Niederlassungsfreiheit in der EU bin, und das juristisch auch gar nicht möglich ist. Ich bin für strengere Regulierung der Einwanderung von Ausserhalb Europas, Förderung der Rückwanderung von Leuten die eh nicht wirklich hier sein wollen, und dafür das man klarstellt das man nicht durch den Pass zum Deutschen wird.
Das ist halt das Problem, man unterstellt Leuten immer irgendwas, wie beispielsweise sie wollten alle Ausländer rauswerfen, und dann gibt es keine Opposition gegen weitere Massenzuwanderung. Dann wundert man sich wenn es Probleme gibt. Dabei bildet man sich noch ein besonders demokratisch zu sein.
2009-12-04 um 5:40 pm
Sven
Boah, xenophobes Gewäsch in pseudointelektüllem Neusprech, bah, sowas ist ja noch ekliger als ein offen ausländerfeindlicher Proll, der es halt nicht anders gelernt hat
2009-12-05 um 12:16 am
Rechte Forderungen Blog
Tja manche Leute denken selber nach, und machen nicht nur was sie gelernt haben. Ich habe mich schon in der Schule gegen diese Gehirnwäsche durch linksextreme grün-christliche Spinner gewehrt.
Niemand hat das Recht mich oder andere Deutsche dazu zu zwingen, immer mehr exotische Migranten zu dulden, unseren Wohlstand mit denen zu teilen, sie politisch mitbestimmen zu lassen, die Kriminalität bestimmter Gruppen zu ertragen, damit zu leben das sie unser Volk ersetzen, und alle weiteren Nachteile davon in Kauf zu nehmen, um uns dann noch zu beschimpfen wenn wir was dagegen sagen und gar mit Gewalt zu kommen, wie die Linksextremisten.
Wenn die Befürworter dann auch noch diese Gewalt dulden und die Hetze mit dem Kampf für Demokratie und Menschenrechte begründen, gleichzeitig aber einen faschistoiden Religionskult unterstützen und in Schutz nehmen, ist das wirklich sehr bizarr.
2009-12-06 um 1:01 am
1000sunny
Was ich mich immer frage: Wie kommst Du jetzt darauf, dass das hier „unser“ Wohlstand ist? Und „unser“ Land?
Ohne Quatsch mich interessiert es wirklich.
2009-12-07 um 11:21 pm
Rechte Forderungen Blog
Die Frage ist so weltfremd, dass mir aber nicht viel dazu einfällt.
2009-12-06 um 8:52 am
korbinian
du solltest mal karl popper lesen