So langsam schlägts Dreizehn. Nachdem „Tatort Internet“ massiv in die Kritik geraten ist, schlägt die Ninth Lady jetzt verbal zurück und erhält Rückendeckung von niemand geringerem als dem König des deutschen Trash-Kinos, Til Schweiger. Nicht, dass es nicht wünschenswert wäre, dass die Macher des TV-Prangers für potentielle Kinderschänder sich zu ihrem Werk äußern, aber die Art und Weise ist unter aller Sau.
So zitiert BILD Stephanie zu Guttenberg folgedernmaßen:
Sie sei empört, wie sich Medienexperten, Juristen und Journalisten so offensichtlich auf die Seite von Tätern stellen, statt die Opfer zu schützen, so zu Guttenberg.
Geht’s noch? Es ist als ob die Debatte des letzten Sommers nie stattgefunden hätte. Pornosteffi macht genau dort weiter, wo Zensursula aufgehört hat. Da wird tonnenweise vollkommen gerechtfertigte Kritik über die Sendung geäußert und das einzige Gegenargument ist „Ihr steht doch alle auf der Seite der Kinderschänder!“. Natürlich ist und bleibt dies eine abscheuliche Unterstellung. Und wo schützt die Sendung bitte die Opfer? Indem sie sie vor die Kamera zerrt und mit peinlichen Fragen löchert? Oder indem sie ertappte Möchtegern-Täter vor der Kamera zerpflückt? Es gibt keine Aufklärung für Kinder und Jugendliche oder deren Eltern. Es gibt keine Forderung nach mehr Therapieplätzen für Missbrauchsopfer.
Statt dessen fixiert man sich voll auf die Täter und beschwört den Volkszorn, wie etwa Til Schweiger:
Der Schauspieler fragt: „Wo bleibt der Beifall? Wo ist der empörte Aufschrei über diese widerlichen, armseligen Schweine? Hab ich noch nichts von gelesen, ich lese nur von ‚an den Pranger stellen‘, ‚Hexenjagd‘ usw… Warum macht man sich mehr Gedanken um die Privatsphäre von einem Mann, der Kindern pornografische Fotos von sich schickt und sich dann mit ihnen verabredet? So naiv kann doch niemand sein, oder doch? All denen, die in den letzten zwei Wochen ihre hämischen Kommentare verfasst haben, rufe ich zu: Redet mit euren Kindern, klärt auf und warnt sie, denn es könnte euer Kind als nächstes betroffen sein!”
Tja Herr Schweiger, ist schon blöd, wenn die Leute sich Gedanken über die Probleme machen, statt in Hysterie zu verfallen. Warum sollten wir über etwas aufschreien, dass uns schon längst bekannt ist? Seit Jahren bringt man Kindern bei, nicht mit fremden Männern nach Hause zu gehen. Für uns als Netzbewohner gilt das natürlich auch im „virtuellen“. Wir bringen den Kindern bei, wie man sich schützen kann, z.B. wie man Fakes leicht erkennt.
Und warum macht man sich Gedanken über die Rechte des bösen Täters? Nun Herr Schweiger, wir leben in einer Demokratie mit Grundrechten und so. Da darf man Leute nicht einfach so öffentlich bloßstellen, nur weil eine Journalistin meint, sie hätten was verbrochen. Werft mir Prinzipienreiterei vor, aber wenn wir anfangen irgendeinem Menschen und seien seine Handlungen auch noch so abscheulich, seine Grundrechte absprechen, dann ist dies der erste Schritt zurück in die Barbarei. Weil Herr Schweiger das nicht zu kapieren scheint, ist er für mich der Verlierer des Tages.
Ihr fragt euch wie ich darauf komme? Nun bei der Bild ist der Velierer des Tages heute Jörg Tauss.
Er wurde wegen Kinderporno-Besitz zu 15 Monaten auf Bewährung verurteilt – aber gelernt hat Jörg Tauss (57, SPD) daraus offenbar nichts! Jetzt plant der Ex-Politiker ein Buchprojekt mit dem Namen „Die Kinderporno-Lüge“. Darin will er mit Politikern abrechnen, die sich „mit dem Thema Kinderpornografie profilieren“ wollten.
Halten wir also fest: Jörg Tauss ist Verlierer des Tages, weil er ein Buch schreiben will, aber „Tatort Internet“ ist toll. Kein weiterer Kommentar.
33 Kommentare
2010-10-18 um 7:15 am
Jens
Tja, Herr Schweiger, neulich hätte ich mir fast eine DVD mit Ihrem Film gekauft, Dingensdaküken. Jetzt wohl eher nicht.
2010-10-18 um 7:24 am
Andi
Du kannst sie ja raubkopieren 😛
2010-10-18 um 7:38 am
Gerhard
Hab ich schon gesehen.
In dem Film macht der Schweiger mit Kindern rum. .-)
2010-10-18 um 7:43 am
tarvios
Schöner Artikel.
Vielleicht lehne ich mich weit aus dem Fenster, wenn ich die Vermutung aufstelle, dass dieses journalistische Meisterwerk von Tatort Internet nur darauf abzielt von Stuttgart 21 abzulenken und die Bevölkerung wieder versucht auf die Seite der Politik zu ziehen, jetzt wo abzusehen ist, dass sich die Menschen in diesem Land mit Leib und Seele wieder engagieren.
Aber ich habe mich auch schon mal geirrt 😉
Hab einen Rechtschreibfehler entdeckt und möchte zwar nicht klugscheißen, aber es heißt nicht „zehrt“ sondern „zerrt“.
„Indem sie sie vor die Kamera zehrt und mit peinlichen Fragen löchert?“
Viele Grüße
Thorsten Schreck
2010-10-18 um 7:51 am
Andi
Danke für den Hinweis
2010-10-18 um 8:03 am
musikpirat
„Hab einen Rechtschreibfehler entdeckt“ — Sonst mache ich sowas immer. Dieses Mal konnte ich mich zurückhalten. 😀
2010-10-18 um 9:33 am
tarvios
Bin ja selbst nicht perfekt was die Rechtschreibung betrifft, aber das sprang mir einfach ins Auge.
Und weil ich nicht nur „Toller Artikel“ und „da ist ein Fehler“ schreiben wollte, brachte ich noch ein wenig den Unsinn mit S21 dazu. Also bitte nicht allzu ernst nehmen, wer auch immer das liest, Danke 🙂
2010-10-18 um 7:53 am
john doe
„nur weil eine Journalistin meint, sie hätten was verbrochen“
Mit Journalismus und journalistischen Arbeitsweisen hat die Pranger-Show von RTL2 rein gar nichts zu tun: http://www.presserat.info/inhalt/der-pressekodex/einfuehrung.html
Ich bitte doch sehr darum, nicht einen kompletten Berufszweig in Sippenhaft zu nehmen, weil eine selbsternannte Pädojägerin ihre Visitenkarte aufwerten will. Danke.
2010-10-18 um 8:07 am
musikpirat
john doe schrieb:
„Mit Journalismus und journalistischen Arbeitsweisen hat die Pranger-Show von RTL2 rein gar nichts zu tun […] Ich bitte doch sehr darum, nicht einen kompletten Berufszweig in Sippenhaft zu nehmen“
Tja, lieber john doe … dann warten wir mal auf die Distanzierung seitens des Presserates, gell?
2010-10-18 um 8:03 am
Tim Kowalewski
Meiner Einschätzung nach verstehen die meisten der Befürworter von #pornosteffi den Spin der Angelegenheit sehr gut und sehen sich mittel- bis langfristig als Profiteure. Zudem kostet das Beipflichten nichts und beinhaltet aktuell kein Risiko für die eigene Person.
2010-10-18 um 8:04 am
john doe
@tarvios: Da geht gerade ein Verschwörungstheorie mit dir durch. „Tatort Internet“ wurde im Frühjahr gedreht (und vermutlich bereits im letzten Jahr konzipiert), auch der Sendetermin („Herbst“) stand schon fest, bevor die Proteste gegen S21 eine relevante Größe erreicht hatten. Dass diese überhaupt eine relevante Größe erreicht haben, hat man „in der Politik“ offenbar lange nicht für möglich gehalten, folglich konnte man auch nicht vorplanen. Auch scheint mir das Format wenig geeignet, die „Bürger auf die Seite der Politik“ zu ziehen. Für die Politik gibt es bei dem Thema schlicht nichts zu gewinnen.
Ganz abgesehen davon, dass „Tatort Internet“ aus einem Netzwerk kommt, das ganz eigene Interessen verfolgt. Merkel und Westerwelle sind da eher im Weg. Wenn Guttenberg sich profiliert, dann schließlich immer auch auf Kosten der Chefin. Und die dürfte, was die Angriffen aus den eigenen Reihen betrifft, so langsam die Faxen dick haben.
2010-10-18 um 9:30 am
tarvios
War auch eher als Spaß gedacht, dachte das liest sich ein wenig raus.
Aber danke für den Hinweis.
Viele Grüße
Thorsten Schreck
2010-10-18 um 8:15 am
musikpirat
Wie hieß es noch gestern in der Süddeutschen Zeitung?
Außer für BILD offenbar. 😦
2010-10-18 um 9:39 am
Denis Simonet
Frage: „So naiv kann doch niemand sein, oder doch?“
Antwort: „Doch, die Bundesverfassung.“
So gesehen rate ich dem Til nach Nordkorea um zu ziehen – in einem demokratischen Rechtsstaat mit dem doofen Grundsatz der Unschuldsvermutung scheint er sich ja nicht wohl zu fühlen. Dasselbe gilt übrigens für die Überwachungsfetischisten ;).
2010-10-18 um 9:46 am
Massin
@andi sorry fuer diese ausserseite kommentar, ich wollte es in der richtige Thread posten , jedoch war das Kommentar Feld gesperrt !
ich wollte nur dich informieren über die gute neues aus Frankreich zum Thema Hadopi :
Die Free Anbieter hat sich gegen Hadopi tyranie Politik von Sarkozy gesetzt und gleich neben Ihre Kunde Recht gesetzt !
und die erste erfolgreiche Schritt von Free hat heute angefangen :
Sie haben nämlich eine Serie von Warnungsemail an ihre users, um sie achte darauf , was hadopi gegen sie wartet, aber auch um ihnen zu zeigen wie sie diese umgehen können sprich ueber VPN Verbindung Daten runterzuladen , was zu folge eine neue Debate ueber die Sinne des Hadopi politik gestossen hat ..
Hadopi hat in BFM Radio sich tierische geaergert, und werft Free vor Piraten zu unterschutzen lol
mehr info :
http://www.freenews.fr/spip.php?article9178
gruss auf nord-afrika
massin
2010-10-18 um 9:49 am
Andi
Danke für die Info, habe die Kommentarfrist mal etwas verlängert 🙂
2010-10-18 um 12:03 pm
Der Zuendedenker
Interessantes Thema.
Die gemeinen Ansichten gehen allerdings weit an Sinn und Verstand vorbei.
Sicher ist es richtig, dass es triebkranke Menschen gibt, vor welchen Eltern ihre Kinder seit x-Jahrzehnten wie folgt warnen: „Geh nicht mit Fremden mit.“
So weit so gut.
Um eine solche Warnung auszusprechen benötigt es allerdings keinerlei sonderlicher Kenntnisse oder Fähigkeiten und ob Kinder derlei Warnung IMMER verstehen und so ernst nehmen, wie diese eigentlich ernst genommen werden müssen, wage ich mal erheblich zu bezweifeln, denn jedes Jahr verschwinden nach wie vor allein in Deutschland, zig Kinder oder fallen triebkranken Erwachsenen zum Opfer.
Die lapidare Warnung dürfte bei vielen jungen Leuten also ungefähr genauso wirkungsvoll sein, wie die Warnung: „Fang nicht das Rauchen an!“ Dass man im Weiteren kranken Menschen ihre krankhaften Triebe nicht einfach ausreden kann, ist allgemein bekannt.
Das Problem scheint also anders gelagert zu sein.
Gefakte Fernsehsendungen, wo „angebliche Täter“ vor laufenden Kameras zur Rede gestellt werden, dürften ebenso keinerlei Eindruck auf ECHTE Kinderschänder machen.
Was also tun!?
Die Lösung des Problems kann nur darin liegen, die jungen Leute für solche Dinge zu sensibilisieren – und zwar ERHEBLICH(!), so dass es von Kindern und Jugendlichen auch begriffen und ernstgenommen werden kann.
Eine lasche Warnung a la „Lass das sein“ kann dafür selbstverständlich in keinerweise ausreichend sein, um eine entsprechende Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen herbeizuführen.
Dieses Thema gehört daher an die Schulen!
Allerdings haben nicht nur Kinder und Jugendliche an einem solchen Unterricht teilzunehmen, informiert und sensibilisiert zu werden, sondern in erster Linie und vor allem auch die Lehrer und die Eltern selbst, welche mit dem Medium Internet oftmals weiiiiiiiiiiiiiit überfordert sind und meist deutlich weniger Ahnung davon haben, als die zu sensibilisierenden Kinder!
AUF- und ERklärung sollten daher zunächst einmal eher Eltern und Lehrer erhalten.
Doch von wem?
So kurios es klingt: Von Kindern und Jugendlichen!
Sie müssen sich das in etwa gleich eines Unternehmens vorstellen, dass von Hackern geschädigt wurde. Auch hier gilt: WER könnte diese Unternehmen besser über Sicherheitslücken aufklären, als die Hacker selbst!??
Warum sollte man also nicht junge Leute und Internet-Experten zu Rate ziehen, die sich mit all den Tücken im www bestens auskennen und entsprechende Lösungen für diese Probleme kennen!?
Die Sensibilisierung bezüglich sexueller Übergriffe im Internet hat also zunächst bei Lehrern und Eltern zu erfolgen und zwar BEVOR Eltern Kinder in die Welt setzen und BEVOR Lehrer auf Schüler losgelassen werden.
DENN(!):
Die Erziehung eines Kindes fällt auf Grund der Komplexität der heutigen Technologie und der medialen Möglichkeiten heute deutlich schwieriger aus, als noch vor 30 Jahren. Eigentümlicherweise brauchte man schon damals für jeden nur erdenklichen Quark einen Führerschein oder eine amtliche Genehmigung – NUR NICHT für die schwierigste Aufgabe, die einem Menschen überhaupt zuteil werden kann: Das Erziehen und Behüten von Kindern.
Es ist daher mehr als an der Zeit, Eignungstests für Eltern einzuführen, respektive zukünftige Eltern auf ihre erzieherischen Aufgaben vorzubereiten. NUR DANN können Eltern zusammen mit Lehrern in die Lage versetzt werden, Kinder auf einen vernünftigen Lebensweg bringen und Gefahren verständlich vermitteln zu können.
Fazit:
„Unterhaltungs-Infotainment-Formate“ wie „Tatort Internet“ sind im Maximum dazu in der Lage, sinnlos an Symptomen herumzudoktern. Nicht aber, um eindeutig vorliegende Missstände an der Wurzel zu beseitigen.
2010-10-18 um 9:52 pm
Feld Versuch
Den Elternführerschein … wird es nicht so schnell geben. Wer soll die Regeln aufstellen? Und wenn das „Prekariat“ keine Kinder mehr bekommt … und wir tolldreiste Inder-Diskussionen führen … wo sollen die RTL2-Zuschauer der Zukunft herkommen?
Überforderte Lehrer und unqualifizierte Eltern von Kindern schulen zu lassen find ich dagegen auch nen krassen Ansatz. Phillip erzählt etwas über den richtigen Umgang mit SchülerNetzXYZ und Melanie über ihre Missbrauchserfahrungen – da kann RTL2 dann einpacken.
Aber zurück zum Thema: War es nicht Herr von und zu und drauf und drunter Gutenberg himself, der damals alle, die mit dem Stopschild Ihre Probleme hatten unter Generalverdacht gestellt hat?
2010-10-18 um 3:59 pm
Stefan
Herr Schweiger hätte sich besser an seinem Namen orientiert. dann wäre er vielleicht ein Philosoph geblieben.
2010-10-18 um 7:48 pm
karl
Ich bitte doch um ein bisschen mehr Korrektheit. Man bringt Kindern bei, nicht mit Fremden nach Hause zu gehen, weder mit Männern noch mit Frauen noch mit irgendwelchen Zwischenformen.
Und wenn man auch noch auf der Welle der Emanzipation mitschwimmen will, nennt man die Frau zuerst:
2010-10-18 um 8:13 pm
Andi
Ja es tut mir leid, wir PIRATEN habens ja net so mit Gendering und solchem Zeuch 😀
2010-10-19 um 7:51 am
Rainer
Hätte ein guter Artikel sein können, wenn nicht am Ende (der verurteilte) Herr Tauss nochmal hervorgezerrt würde. Von wegen Demokratie, Rechtsstaat und so.
2010-10-19 um 8:19 am
Udo
Die Verlogenheit der Sendung wird schon allein dadurch deutlich, dass mit der Anzeige eines potentiellen Kinderschänders 5 Monate gewartet wurde, bis sie medienwirksam präsentiert werden konnte. Nicht einmal der Arbeitgeber wurde informiert.
Ich würde dafür plädieren, dass Frau von Gutenberg wegen Beihilfe zur Strafverschleppung oder Behinderung der Justiz angeklagt würde.
2010-10-19 um 8:27 am
Kristy
Allein die Tatsache, dass es sich um eine RTL2-Sendung handelt, sollte jeden halbwegs vernünftigen Menschen stutzig machen. Während um 19 Uhr Gerade-So-Volljährige halbnackt am Strand rumtoben und wüst miteinander rummachen als gäb’s kein Morgen, wird um 20 Uhr der Finger erhoben und „Du, du, du!“ gerufen. Das ist doch Schwachsinn. Ich weiß auch nicht, wie ich Frau zu Guttenberg weiter ernst nehmen soll.
Ja, Kinderpornographie ist ein Thema, über das gesprochen und gegen das gehandelt werden muss – aber mit sinnlosem, deplatzierten Mit-Der-Tür-Ins-Haus-Fallen ohne Hand und Fuß wird das nix. Niemals. Diese ganzen Energien, die auf diese Sendung verschwendet werden, hätte man so viel sinnvoller investieren können. Aber wozu denn auch …
2010-10-19 um 10:52 am
melcolm
Sag mal Andi, hast du Kinder?
2010-10-19 um 11:30 am
Andi
Tut das was zur Sache? Wenn du das Argument „Jeder der Kinder hat, muss das verstehen können“ kommen soll, muss ich sagen, dass ich dies für sehr unangebracht halte.
2010-10-19 um 12:16 pm
melcolm
Keine Antwort auf meine Frage, ist auch eine Antwort.
Til Schweiger gehört für mich zum Peinlichsten was das deutsche TV und Kino zu bieten haben, dennoch kann ich als Vater zweier Kinder nachvollziehen, dass man mit allem einverstanden ist, was diese Menschen an ihrem Treiben hindert.
2010-10-19 um 12:28 pm
Andi
Aber damit setzt du dich wieder in die Rolle des (potentiellen) Opfers. Und die darf man als Staat und auch als Gesellschaft so nicht einnehmen. Dann sind wir bald wieder soweit, dass die Todesstrafe gefordert wird.
2010-10-19 um 12:45 pm
melcolm
Ich verstehe die Kritik an der RTLII-Sendung und halte sie auch grundsätzlich für richtig. Allerdings kann ich auch verstehen, dass Eltern angesichts immer wieder auf freiem Fuß befindlicher Wiederholungstäter und solcher die nie als Täter entlarvt werden, wenig Vertrauen in die Kraft der Justiz haben. Als Folge begrüßen sie dann die Aktionen der Ministergattin. Ich begrüße auch, dass jemand die Initiative ergreift. Was auch immer man von der Art und Weise der Sendung halten mag, sie hat zumindest eines erreicht, nämlich dass wieder eine intensive Debatte über das Thema geführt wird. Gut so!
2010-10-19 um 1:31 pm
Andi
Ich glaube sie erreicht genau das Gegenteil, nämlich dass statt einer Debatte eine Hysterie provoziert werden soll, die sich vor allem gegen „das Internet“ an sich richtet. Gleichzeitig wird über- und unterschwellig sehr viel konservatives Gedankengut mitverbreitet. (Siehe meinen Blogpost „Kommt die sexuelle Restauration“)
Ich verstehe die Ängste von Eltern (ob man mir das nun glaubt oder nicht) sehr gut. Aber wenn es der Ninth Lady wirklich um das Problem gehen würde, dann hieße die Sendung „Tatort Familie“ und nicht „Tatort Internet“
2010-10-19 um 12:05 pm
Martin
Sehr schöner Artikel und wunderbar geschrieben. Kann dem Allen nur zustimmen. weiter so.
2010-10-19 um 6:13 pm
briscoh
@Kristy
RTL2…sehr guter Einwand. Es braucht doch eigentlich nicht viel um den Kerngedanken dieser Sendung zu erfassen. Einschaltquoten = Money, Knete, Geld. Mag sich jetzt zwar hart anhoeren, ich vermute die Macher dieser Sendung „Don’t give a shit“. Zuviel geheuchelte Anteilnahme. Zu wenig Hintergrund Wissen wie z.B. verlaessliche Statistiken. Allerdings wuerde die Sendung dann auch keinen Sinn machen, weil diese naemlich einen Anstieg von sexual Delikten nicht untermauern. Und von Profilneurotikern wie Schweiger & Konsorten…irgendwas anderes erwartet? Mr & Mrs von Guttenberg haben politische Ziele…und Merkel & Co stehen im Moment ziemlich allein auf weiter Flur. Wir werden es ja sehen.
2010-10-20 um 6:04 pm
Bob
Ich weiß nicht wie ich auf diese Seite gekommen bin, aber gibt es nichts wichtigeres, als sich über die Frau vom Guttenberg und den Til Schweiger aufzuregen. Ist man hier ganz heimlich neidisch, dass man es nicht zu dieser Bekanntheit geschafft hat? Dass die Piraten nicht so viel Gehör finden? Ich finde es zu einfach, sich gerade die beiden als Feindbilder auszusuchen. Außerdem hat sie nur die erste Sendung mitmoderiert.
Stürzt euch doch mal auf den Moderator, wenn ihr die Sendung so schlimm findet.
Ich bin auch für Menschenrechte, auch für Männer, die auf Kinder stehen und mir ihnen nachweislich Sex-Chats veranstalten (oder wie man sowas nennt) sollte das Grundgesetz usw. gelten. Pranger usw. alles schrecklich, aber ich verstehe die unglaubliche Aufregung in der Presse und besonders unter den „Piraten“ hier nicht. Klar ist es unmöglich, dass hier Leute nicht vernünftig unkenntlich gemacht wurden, die Sendung reißerisch aufgemacht wird, aber gibt es nicht wichtigeres, für dass sich eine Partei einsetzen sollte? Auf jeden Fall finde ich die Intensität, wie man sich über diese Sendung, die in zwei Wochen vergessen sein wird, aufregt, sehr befremdlich.
Sagt von mir aus, ja es gibt zu wenig Geld für Pädagogen, die Präventionsarbeit machen. Das ist doch das Problem.
Und nicht die Männer, die in eine Falle gelockt werden und am Ende von der eigenen Frau auf RTL 2 erkannt werden. Aber vielleicht verstehe ich wie Til Schweiger das große Ganze nicht.
Und den Herrn Tauss hier in die Diskussion zu bringen versteh ich auch nicht. Der ist für mich ein Verlierer, tut mir leid. Ja, da hat die Bildzeitung recht, auch wenn BILD generell doof ist.
Naja, vielleicht kann mich ja noch jemand überzeugen, doch mal die Piraten zu wählen.