Ich muss glaube ich niemandem hier erklären, dass unser gut gegelter Verteidigungsminister ein größeres Fettnäpfchen gefunden hat. Jetzt meinen viele, wir Piraten müssten ihn doch dafür jetzt bejubeln. Das ist allerdings hausgemachter Unsinn. Aus diesem Grund möchte ich hier ein paar Worte darüber verlieren, warum Guttenberg kein Pirat ist.
Der feine Möchtegern-Baron hat also in seiner Dissertation dicke abgeschrieben (abschreiben lassen?). Das ganze hat tatsächlich eine urheberrechtliche Komponente. Zeitungsartikel und Lehrbücher sind urheberrechtlich geschützte Werke, da gibt es derzeit nichts dran zu rütteln. Ohne Zitation hat sich Guttenberg einer Urheberrechtsverletzung schuldig gemacht. Da wir Piraten das Urheberrecht ja eh blöd finden, sollten wir Guttenbergs Aktion dann nicht gut finden?
Die Antwort lautet hier: Nein! Auch wenn es uns aus manchen ignoranten Kreisen immer noch vorgeworfen wird, wir wollen das Urheberrecht nicht über Board werfen, wir wollen es reformieren. Sich öffentlich mit fremden Federn zu schmücken, ist sicher nicht im Sinne der Piraten (inwieweit es sanktionswürdig ist, sei dahingestellt). Es ist auch nicht vergleichbar mit unseren zentralen Forderungen, z.B. nach Freigabe der Privatkopie, was Filesharing mit einbezieht. Heruntergeladene Inhalte sind noch kein Plagiat. Ich zieh mir auch als Pirat kein Lied auf die Platte, press es auf eine CD und verkauf es als mein Werk weiter.
Viel gewichtiger ist allerdings, dass der Sachverhalt noch eine viel verwerflichere Komponente hat, nämlich den Verstoß gegen die akademischen Sitten. Das klingt für den ein oder anderen jetzt vielleicht seltsam, aber lasst es mich erklären. In einer Dissertation muss der Doktorand zeigen, dass er in der Lage ist, selbständig wissenschaftliche Forschung zu leisten.
Auf der einen Seite ist es die Natur der Forschung, dass sie zum größten Teil daraus besteht, die Arbeit anderer aufzuwälzen. Ohne diese Interaktion würde Wissenschaft deutlich schlechter funktionieren. Deswegen stellt das Urheberrecht tatsächlich häufig eine massive Forschungsbremse dar, etwa wenn man nicht an Werke andere Autoren heran kommt. Dennoch besteht die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Arbeiten anderer nicht im bloßen Abschreiben, sondern im Reproduzieren, Kritisieren, Reflektieren und Aufbauen. Aus diesem Grund darf man quasi alles benutzen, solange man kenntlich macht, woher man es hat. Deswegen ist korrektes Zitieren ein Kern der wissenschaftlichen Arbeit.
Auf der andern Seite, ist es der wissenschaftlichen Forschung nicht zuträglich, wenn bestehenden Inhalte einfach nur widergegeben werden (dafür gibts die Lehre), weswegen ein Forscher immer einen Mehrwert durch Eigenleistung liefern muss, auch wenn dieser noch so klein scheint. Auch das klappt nicht immer. Die Fülle an wissenschaftlichem Material kann kein Mensch überblicken. Häufig findet man erst spät in der Dissertation heraus, dass andere schon zu den selben Schlüssen gekommen sind, nicht selten weil man es erst dann versteht. Aber selbst dann kann man noch sagen, man hat den Sachverhalt noch nach bestem Wissen und Gewissen aus dem eigenen Blickwinkel aufgearbeitet.
Das was Guttenberg hier veranstaltet hat, geht – trotz seiner Beteuerung – weit über bestes Wissen und Gewissen hinaus. Er hat andere Inhalte als von ihm erarbeitete wissenschaftliche Ergebnisse ausgegeben und sich dafür auch noch die entsprechende akademische Würde verleihen lassen (lacht nicht, viele forschen wirklich für diese Anerkennung, nehme mich selbst da gar nicht aus). Das was Guttenberg hier getan hat, hat nichts mit Filesharing zu tun und auch nichts mit dem gewünschten akademischen »Remix«, es ist schlicht und ergreifend Betrug. Jetzt muss ich mir nur noch einig werden, was mich mehr bestürzt: Dass er seinen Titel mit einem solchen Plagiat erschlichen hat oder dass ich ihn eigentlich nicht für dummdreist genug halte, sich einen solchen Fauxpas selbst zu leisten.
90 Kommentare
2011-02-18 um 12:00 pm
Googleberg « Ralphs Piratenblog
[…] Andi Popp hat übrigens noch einen Blogbeitrag geschrieben, in dem er sich mit Urheberrecht, Titelerschleichung und was sonst noch in dem Fall umherschwirrt befasst. Warum Guttenberg kein Pirat ist! […]
2011-02-24 um 3:12 am
i-skin
ich glaube ihm, das er es nicht mit absicht gemacht hat
2011-03-01 um 12:27 pm
tKomihn
Aber genau da liegt imho das eigentliche Problem!
http://hirnlegoland.blogspot.com/2011/02/inglourius-bastard.html
2011-03-01 um 8:39 am
Mihi
Die „causa Guttenberg“ ist zwar im höchsten Maße peinlich, aber (leider) keine neue Qualität im moralischen Werteverfall des Wissenschaftsstandortes Deutschland wie viele zur Zeit gerne behaupten. Dass sich wohlhabende Mitglieder unserer Gesellschaft durch großzügige Spenden an Universitäten eine „Ehren“Doktorwürde oder sogar einen Professorentitel erkaufen, ist doch schon lange gängige Praxis. Wenn Herr Guttenberg abgeschrieben hat, ist das zwar peinlich, aber man sollte doch die Kirche im Dorf lassen. Ich denke das Fass was zur Zeit aufgemacht wird, hat einzig den Zweck den übernächsten Bundeskanzler abzusägen denn dazu hat er nach wie vor die besten Karten.
2011-02-18 um 12:07 pm
Stephan Eisvogel
Wie kann man nur Juristen mit ernsthaften Forschern verwechseln. Dr. jur. = Reichekinderversion von „Irgendwasmitmedien“. Hauptsache die Union rutscht wegen der Sache nochmal um 5% ab, am besten nachhaltig.
2011-02-18 um 2:39 pm
Andi
Es stimmt schon, dass der Stellenwert der Promotion in unterschiedlichen Fachbereichen unterschiedlich hoch ist. Dr. med. und eben auch Dr. jur. sind sicher leichter verdient als z.B. Dr. rer. nat. (dafür müssen die Juristen auch durch zwei Staatsexamen ^^)
Ich will dennoch hier keinen Grabenkrieg zwischen wissenschaftlichen Disziplinen aufmachen. Das Verhalten dieses Bundesministers beschädigt die Wissenschaft als ganzes.
2011-02-18 um 2:54 pm
Oliver Tacke
Soweit ich informiert bin, hat Herr Guttenberg aber das zweite Staatsexamen nicht abgelegt und konnte trotzdem promoviert werden. Scheint also nicht Voraussetzung zu sein, dass man dafür Volljurist ist.
2011-02-18 um 3:02 pm
Andi
Das ist auch mein Wissensstand. Ein Magister, Diplom oder Neuerdings Master ist eigentlich jeweils ein promotionsfähiger Abschluss. Dennoch ist der Volljurist natürlich wichtig für praktizierende Juristen.
2011-02-24 um 12:51 am
F.
„Dr. med.“ und „Dr. jur.“ sind also „leichter verdient“, als „Dr. rer. nat.“ oder „Dr. ing.“. Aha. Dürft ihr euch „Dr. med. Dr. jur“ nennen oder woher kommt diese freche Beleidigung?
Schade, dass Telepolis inzwischen so einen Kindergarten verlinkt. Oder in Facebook-Speak: Not Like!
2011-03-01 um 3:01 am
Anonymous
Das Verhalten dieses Bundesministers deckt endlich mal auf, wie albern und absurd das ganze Doktortitel-Theater in Wirklichkeit ist!
Das war obendrein nur ein einziger Fall von vielen. Ein harmloser dazu. Die medizinischen Ergebnisfälscher sind die wahre Bedrohung für die menschliche Gesellschaft, jeder halbwegs Informierte weiss das!
Man sollte sich endlich grundsätzlich von alten Zöpfen trennen, die ihre Glanzzeit lange hinter sich haben. In diesem Sinne: Dankt Herrn Guttenberg für seinen (wenn auch unfreiwilligen) Denkanstoss!
2011-02-18 um 1:19 pm
Dr. Christian Weilmeier
Auch ein Baron und Minister muss sich an die Regeln der Wissenschaft halten. Diesmal hat Guttenberg keinen Sündenbock, den er entlassen kann. Er muss selbst die Verantwortung übernehmen.
http://citizenseurope.wordpress.com/2011/02/18/eilmeldung-guttenberg-verzichtet-vorubergehend-auf-fuhrung-des-dr-titels/
2011-02-18 um 3:07 pm
Andi
Darf ich dir einfach mal noch diesen Link unter den Kommentar schreiben. Sehr gelungener Artikel und es steht dein Name drunter 🙂
http://www.theintelligence.de/index.php/politik/kommentare/2213-guttenberg-ohne-ausrede-gemessen-an-den-eigenen-massstaeben.html
2011-02-18 um 1:23 pm
The Bruteforcer
Andy: Full ACK.
Es ist egal, ob jemand anderes schon zum gleichen Schluss gekommen ist, sofern man dieses Werk dann einfach nicht gelesen hat – ich schreibe zur Zeit eine Facharbeit (Gefahren von sozialen Netzwerken am Beispiel Facebook), bei der vermutlich auch einige andere schon was zu geschrieben haben. Solange ich davon aber nichts lese, kann ich unproblematisch die Erklärung unterschreiben:
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und
ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen als die angegebenen im
Literaturverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel verwendet
habe.
Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen und sinn-
gemäßen Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich
gemacht habe.
Wenn allerdings gehäuft Phrasen verwendet werden, die in anderen Werken vorkommen, würd ich doch nochmal überlegen, ob das wirklich meine Arbeit ist…
PS: Kleiner Typo: Beteuerung, nicht Betäuerung 😉
2011-02-18 um 2:19 pm
Andi
thx 4 the info, habs korrigiert
2011-02-18 um 3:24 pm
Karla
Sehr schön kurz und knackig auf den Punkt gebracht, den piratigen Standpunkt. Wobei allein schon die Vorstellung dieses feinen Freiherrn als Pirat absurd ist, aber das Absurde macht die Schlagzeile zum Hingucker.
Sauberes Zitieren lernen wir spätestens beim Verfassen der ersten Hausarbeit, da braucht es keine Debatte drüber. Sehr lesenswerte Ausarbeitung dazu beim hochgeschätzten Anatol Stefanowitsch: Guttenberg Roadkill. ( http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/sprachlog/kultur/2011-02-16/guttenberg-roadkill )
Natürlich kann, soll, ja muss! man lesen, was andere schon zum eigenen Thema erarbeitet haben @ The Bruteforcer. Das Rad neu erfinden muss ja nicht sein, dazu ist die Zeit zu schade und wen will man damit langweilen. Der (Re)-Mix von schon Gedachtem/Aufgeschriebenen mit den eigenen Ergebnissen, das ist doch, wie Wissen Wissenschaft schafft.
Was dem sauberen Herrn zu Verteidigungsminister nun nachgewiesen werden konnte, passt ins Muster der Erwartungen: Mal machen (lassen), auf die Details achtet doch sowieso niemand, Hauptsache, ich kann mir mit meinem Titel einen Job finden, bei dem ich genug Kohle mache, um mir Wagenladungen vom edelsten Designergel leisten zu können.
P.S. @ Andy: Wenn du grad schon beim Tippfehlerkorrigieren bist: „hausgemachter Unsinn“ klingt zwar auch sehr nett (bin glatt versucht, das zu plagiieren), aber du meinst sicherlich „ausgemachter Unsinn“. „Ausmachen“ als Synonym von „entdecken, aufdecken, sehen“.
2011-02-18 um 3:54 pm
Andi
Das war in der Tat als verstecktes Stilmittel gedacht 😉
2011-02-18 um 3:53 pm
Andreas Hasenkopf
Hallo zusammen,
als promovierender Physiker möchte ich meine Meinung mit Euch teilen:
Beim Zitieren ist Copy&Paste ein sehr hilfreiches Tool, aber man sollte dabei doch die Literaturverweise nicht vergessen. Wenn es vielleicht ein- oder zweimal passiert, kann man ja noch ein Auge zudrücken, aber wenn man mehr als ein Duzend größere Textpassagen ungeändert übernimmt und die Quellenangabe „vergisst“, geht doch irgendwas nicht mit rechten Dingen zu.
Ich werte den Fakt, dass der „Übeltäter“ seinen Titel abgelegt hat, mal als ein gutes Omen und vertraue auf das Urteil der Bayreuther Prüfungskommission, denn diese sollte auch ein Interesse daran haben, den akademischen Grad des Doktors „rein“ zu halten…
2011-02-19 um 7:36 am
Acepoint
Gutti hat nicht einfach »cut and paste« gemacht. Wer sich die Textstellen im Wikiplagg mal genauer anschaut, wird sehr schnell erkennen, dass er zwar kopiert, aber hier und da Adverbien, Füllwörter, unbedeutende Nebensätze etc. »angepasst« hat. Das hat einen ganz bestimmten Grund und nichts mehr mit sorglosem Umgang von Quellen zu tun. Ich weiß wovon ich schreibe. Als Autor von Seminarscripten und einigen HowTos ist man mit diesem »Phänomen« sehr häufig konfrontiert.
Ciao
Achim Müller
2011-02-18 um 4:37 pm
Hafenstrasse
Wie unverfroren ist Guttenberg an seine Dissertation gegangen, wenn er seine Einleitung wörtlich abgekupfert hat?
Das wagt nur jemand, der sicher ist, dass niemand seine Arbeit genauer durchsieht.
Über ein Plagiat auf Seite 1001 würde kaum jemand stolpern.
Das Plagiat in der Einleitung ist eine Provokation
2011-02-18 um 5:38 pm
Meinungsbildner
Toll, und wo sind Piraten und kämpfen für Gerechtigkeit in diesem Fall? Ihr solltet den Minister zum Rücktritt auffordern – man hört von euch als Partei gar nichts!
2011-02-18 um 11:51 pm
webrebell
Nicht jede Person ist es wert eine Pressemitteilung zu widmen und Guttenberg hat gestern politischen Selbstmord begangen. Dies kann man von Parteiseite unkommentiert lassen.
Persönliche Blogeinträge, die nachtreten sind mir hingegen sehr willkommen.
2011-03-02 um 11:03 pm
Anonymous
NACHTRETEN ?? … Ahja. Hast Du noch Dein rotes Parteibuch griffbereit? – Das ist ausgemachtes Proletenverhalten!
Unangenehm und auch beschämend, so etwas hier vorzufinden. Die Formulierung erübrigt das Maske-vom-Gesicht-reissen.
… Nun kommts nur noch darauf an herauszufinden, ob sich einige Irrläufer hierher verirrt haben, oder ob ich selber hier falsch bin.
2011-02-18 um 5:51 pm
Katerina
Der Mann muss erst mal zurücktreten von seinem Ministeramt. Sein Statement gegenüber der Presse und Öffentlichkeit ist Volksverdummung. Das klappt natürlich bei den ganz Dummen, aber damit kann man niemanden hinters Licht führen. Einen Doktor kann man nicht ruhen lassen und Bayreuth kann ihm nicht den Doktor lassen, sonst gibt es an der Uni eine Revolution.
Noch schlimmer, wenn Unionskollegen den Mann auf plumpe Art verteidigen. Wir sollten vielleicht vor seinem Ministerium protestieren, bis der Mann zurücktritt. Das wäre ja witzig für die Medien. Piraten forden Rücktritt des Plagiators, Urheberrechtshardliner Krings verteidigt5 ihn auf irgend eine blöde Weise und greift den Neid der Kritiker an. So eine Sache geht einfach gar nicht! Guttenberg muss zurücktreten. Schnell.
2011-02-18 um 7:10 pm
MartyMacFly
Also bei einigen hier schlackerts aber gewaltig im geistigen Gebälk.
Wegen eines Doktortitels soll der Mann als Verteidigungsminister zurücktreten?
Sind inzwischen Doktortitel zwingend für den Job erforderlich?
Oh man.
Beim nächsten Verkehrsregelverstoß von euch,erwarte ich, daß ihr aus der Piratenpartei austretet.
Schwachsinn?
Nein – genauso lächerlich zusammenhanglos.
Der gute Mann sollte wegen anderen Sachen zurücktreten, nämlich bestimmten unhaltbaren Vorgängen innerhalb der Bundeswehr die er mit zu verantworten hat, aber deswegen?
Psshhhh…
2011-02-24 um 7:18 am
Fabian
Es geht doch nicht um Doktortiltel oder nicht. Der Mann ist ein frecher Lügner. Wer so viel kopiert, teiweise leicht abgeändert, teilweise 1:1 inkl. Schreibfehler und sich dann hinstellt und behauptet, die Vorwürfe seien abstrus und ohne Grundlage, der ist entweder ein frecher Lügner oder geistig verwirrt. In beiden Fällen ist er in einer verantwortungvollen politischen Position nicht tragbar. Wenn er bei solchen Dingen lügt, wo denn noch? Auch ein Bauer ohne höheren Schulabschluss kann ein guter Politiker sein. Hier geht es um Integrität, nicht um irgendwelche Titel.
2011-02-24 um 7:27 am
Evi1M4chine
Dir ist schon klar dass du hier von Politikern sprichst?
Zeig mir einen Politiker mit „Integrität“, und ich zeige dir nicht nur einen weissen Raben der beim Lottogewinn vom Blitz getroffen wird, sondern auch einen Politiker, der nicht in der Regierung ist. ^^
2011-02-18 um 7:29 pm
feliksdzerzhinsky
Absolut, das hat der arme Mann nicht verdient:
Uneingeschränkte Solidarität mit Dr. zu Guttenberg!
2011-02-24 um 7:28 am
Evi1M4chine
TL;DR
2011-02-25 um 6:05 pm
Anonymous
Gratuliere zum Nick! Als Nickname den Namen des Herrschers im ersten Arbeiter- und Bauernparadies ausserhalb Sowjet-Russlands: in 1920 für etwa drei Wochen im von Truppen der Roten Armee besetzten polnischen Bialystok!
Zwangsarbeit … Morde … Opfer dieser Zum-Glück-nur-3-Wochen-Diktatur, in den umgebenden Kieferwäldern teilweise noch lebend begraben …
Einen eindrucksvollen Nickname haben Sie sich da ausgewählt!
2011-02-18 um 7:33 pm
Katerina
@MartyMcFlee: Wenn er keinen hätte ware es besser für ihn. Ein Pfusch und eine Aberkennung eines Doktortitels ist der bürgerliche Tod. Natürlich muss er sofort zurücktreten vom Amt. Hätte er das gemacht, hätte jedermann an einen Ghostwriter geglaubt, er hätte irgendwie zurückkehren können, so aber reisst er sich in einer Weise rein, dass er die Wahl früher oder später zwischen Freitod und Barschel hat. Er belastet den Ruf seiner Uni, seines Doktorvaters, seiner Verbindung, seiner Partei, seines Amtes, seiner Familie usw. Untragbar, einfach.
2011-02-18 um 8:08 pm
Andi
Falls sich übrigens jemand wundert, warum ich hier und auf Twitter so deutlich über Guttenberg herziehe:
Ich bin auch in der Politik und das mit nicht wenig Zeit. Ich bin zwar kein Familienvater, aber ich habe keine Familienvermögen von den ich Zehren kann und muss deshalb Vollzeit nebenher arbeiten. Auch wenn ich diese Arbeit mit meiner Forschung verbinden kann, geht da trotzdem Zeit ab.
Aber ich bin der Depp, der hier versucht eine anständige Diss auf die Bein zu stellen und das obwohl ich mit den amerikanischen Kollegn, die auf dem selben Gebiet forschen kaum mithalten kann.
Diese dreiste Ausrede dafür, dass er auf die akademischen Regeln scheißt, macht mich einfach wütend.
2011-02-18 um 8:43 pm
S. K.
Toller Text! Kritisiert, ohne dabei Leute, die nicht studiert haben, mit der Gleichsetzung von „Abschreiben“ und „Plagiieren“ zu verdummen.
2011-02-19 um 8:15 am
Manuel
Ich finde das was er gemacht hat auch nicht gut, dennoch finde Herr Guttenberg ist ein ein guter Verteidigungsminister, die CSU sollte glücklich sein hin zu haben.
Wenn sie den noch abschießen dann sind die schön blöd, aber wäre ja gut für uns 😉
Ansonsten finde ich den Blogeintrag echt gut geschrieben!
2011-02-24 um 7:30 am
Evi1M4chine
Guttenberg ist nur dann ein „guter“ Verteidigungsminister, wenn dies das dritte Reich ist. Und letztes mal wo ich geschaut hab, war das nicht der Fall.
Mann, ich hasse euch BILD-gehirngewaschenes Vieh!
2011-03-05 um 1:11 pm
Anonymous
Welch dummer Kommentar. –
2011-02-19 um 11:19 am
RV
Besteht die ganze deutsche politische Landschaft nur aus Neidern?
Es ist schwach! Da gibt es mal einen Politiker der beliebt ist, schon sind alle, wie die Asgeier da, wenn er einen Fehler …“gemacht haben könnte“.
Mir ist nicht bekannt dass seine Uni ihn schon in irgendeiner Form zur Rechenschaft gezogen hat. Aber komischer Weise wissen es alle schon genau, dass KTFvzG „absichtlichen“ Betrug begangen hat. Es wird verurteil was das Zeug hält.
Ich bin kein „Fan von KTFvzG, aber so eine billige Nummer wie ich überall erleben muss, ist fast nicht mehr zu ertragen und das schlimmste ist, alle springen auf diesen Zug auf. Wir wollen mal nicht nachbohren ob denn auch alle Promovierten in Ihrer Arbeit auch bestimmt alles angegeben und nichts vergessen haben. Da können dann bestimmt 50% ihren Dr. zurückgeben. Was soll dieser Hulk? Da zeigt sich nur deutlich je beliebter jemand in Deutschland ist um so mehr Neider hat er. Jeder versucht Vorteile für sich aus dieser Sache zu ziehen. Selbst die kleinsten unwichtigsten Leute in der Politik und Wissenschaft, die meinen Sie wollen in der oberen Liga mitspielen, blähen sich auf, machen sich wichtig und hoffen dadurch Aufmerksamkeit zu bekommen. Das ist anscheinend wichtiger, als die Tatsache, dass in Afganistan gleichzeitig deutsche Soldaten gestorben sind, wären dieses „Show-Trara“ alle Medien beschäftigt. Unfassbar! Hallo Deutschland! Was für ein Klima herrscht hier eigentlich?
2011-02-19 um 2:10 pm
Pavel
Natürlich braucht es keinen Doktortitel, um Minister zu sein. Es braucht aber ein Mindestmass an persönlicher Integrität, die nunmehr dahin ist.
Der Verdacht einer Kampagne kam mir zunächst auch, doch das Ausmass des plagiierten Materials ist derart umfangreich, dass es sich um kein Versehem handeln kann – rund 50 Seiten, verteilt über mehr als 100 Stellen, und laufend kommt mehr dazu.
Das ist einfach Betrug. Der Mann hat mit seinem erschlichenen Doktortitel Wähler und Partei getäuscht.
Es gilt zwar auch für ihn die Unschuldsvermutung, und in einem Wiki zusammengetragene Information ist allein kein Beweis, doch die Prüfung dieser Informationen ist vergleichsweise einfach und jedem möglich, der Zugang zu einer Hochschulbibliothek hat.
Derzeit kann nur ein Wunder die Karriere von Guttenberg noch retten.
Die Piratenpartei würde ihn sicher nicht einmal geschenkt nehmen.
2011-03-05 um 12:30 am
Anonymous
Die Republik der Wolfsrudel. Sie fallen über den Schwächsten her – oder denjenigen, der verwundet scheint, oder der blutet.
Und die Piratenpartei ist da gar nicht anders, denn mehrheitlich macht sie nur zu gern mit. Bei so wenig Distanz (und fehlender Selbstkritik) fällt es mir schwer, an fortschrittbringende „Piraten“ zu glauben. Die Positionierung des längst abgetakelten Doktortitels in dieser Gesellschaft wurde bisher nicht mit einem einzigen Wort zur Diskussion gestellt! Die aktuelle Situation als Gelegenheit zum Fortschritt? Offenbar wieder mal adé!
2011-02-19 um 12:37 pm
crackpille
Was man noch ergänzen muss: Auch mit einer ordentlichen Zitation und Quellenangabe wäre so manches „Zitat“ nicht zulässig gewesen.
Das Zitatrecht als Schranke des Urheberrechts ist nämlich begrenzt auf seinen Zweck: Es soll nämlich im Wesentlichen eine Auseinandersetzung mit dem zitierten Werk, der zitierten Meinung ermöglichen.
Zulässig sind Zitate laut Gesetz, wenn „einzelne Werke nach der Veröffentlichung in ein selbständiges wissenschaftliches Werk zur Erläuterung des Inhalts aufgenommen werden.“
Nicht zulässig ist es dagegen, die Werke anderer abzuschreiben, um selber keine Leistung erbringen zu müssen. Da ist es dann auch egal, ob man eine Fußnote setzt oder nicht.
2011-02-19 um 1:28 pm
Ralf
Für mich sieht das Ganze nach Urlaub an der Sonne aus.
2011-02-19 um 2:10 pm
Gutes Copy, schlechtes Copy | Ruhrbarone
[…] Und auch Andreas Popp, Mitglied im Bundesvorstand der Piratenpartei, differenziert in dem Beitrag “Warum Guttenberg kein Pirat ist” den Knackpunkt genüsslich […]
2011-02-19 um 5:25 pm
citizen.hh
Was bitte schön hat den Jura mit Wissenschaft zu tun?
Bei Gesetzen handelt es sich um, von Menschen gemachte, Spielregeln, die so schlecht sind, dass sie unterschiedlich ausgelegt werden können, was regelmäßig zu Konflikten führt. In so einem Falle wird dann ein Mensch befragt, der die Spielregeln zwar nicht erdacht hat, von dem aber Menschen, die viele der Spielregeln gelesen haben, meinen, er kann sie richtig interpretieren. Diese Menschen nennen wir Richter. Dass wir überhaupt Richter brauchen, bedeutet, dass die Erfinder der Spielregeln kräftig gegooft haben.
Wissenschaft sieht anders aus!
2011-02-19 um 6:13 pm
Bernd
Also ich habe die Diskussion beginnend vonder ersten Plagiatsvorwürfen bis zu dem nun alles beherrschendem Tagesthema verfolgt und vor ellem die Berichtsserstattung des heutigen Tages in einigen Tageszeitungen hat mich sehr wütend gemacht.
Da werden Artikel geschrieben, in denen die Dissertationsproblematik UND 3 Tote im Einsatz in Afghanistan mteinender vermischt werden. Noch dazu mit Schwerpunkt „Plagiat“. Also hier finde ich, dass dies eine schreckliche Nichtwürdigung der Toten in Afghanistan ist. Furchtbar, wenn 3 Todesfälle praktisch „nebenbei“ erwähnt werden und das Hauptproblem eben nur das Verhalten von Guttenberg bei seiner Dissertation zu sein scheint.
Was die Dissertation selbst betrifft bin ich der Meinung, dass nun wirklich erst mal das Urteil der Universität abgewartet werden muss.
Hier wird wirklich zu klären sein ob Guttenberg bewußt auf Zitieren vergessen hat oder ob, wie er selbst aussagt, in der Fülle der Zitate „ein paar vergessen“ worden sind.
Nur scheinen es inzwischen sehr viele Stellen zu sein, bei denen er die Zitatsangabe „vergessen“ hat. Also das freundlichste was man ihm zubilligen kann ist daher, das er definitiv eine SCHLECHTE Disertation abgegeben hat – da wird wohl zumindest die Beurteilung summa cum laude wegfallen müssen.
2011-02-19 um 10:42 pm
Anon
Schöner Artikel.
Aber: Ich finde auch, dass dieser „Skandal“ nichts mit seinem Amt zu tun hat. Der Gelmann sollte wirklich wegen anderer Sachen den Posten räumen.
In anderer Hinsicht muss man aufpassen, dass die Suppe nicht zu kalt wird:
Die Bewertung der Arbeit war ungenügend. Wer hat hier dermaßen geschlampt und warum? Woher kommt das summa cum laude? Unser gesamtes Hochschulwesen und Bildungsbürgertum basiert inzwischen auf einem Riesenklüngelei-Konstrukt bei dem Titel hin und her geschoben werden. Gelder hie und da eingesteckt werden und Menschen die wirklich in der Lage wären ordentliche Dissertationen abzuliefern werden von ihren Mentoren oft missbraucht um sich mit deren Federn schmücken zu können. Das ist die eigentliche Quintessenz, die zwar schon lange vermutet wird, aber nun mal wieder an einer prominenten Stelle durchschimmert. Hier muss man ansetzen und die rostige Stelle an der der Lack bereits ab ist ordentlich abschleifen – mal sehen wie viel Rost da noch zu finden ist und ob die Karosse überhaupt noch TÜV-tauglich ist…
2011-02-19 um 11:12 pm
Sascha
@citizen.hh
„Was bitte schön hat den Jura mit Wissenschaft zu tun?“
Was’n das für ne blöde Bemerkung? sind Philosophen und andere Geisteswissenschaftler dann auch keine Wissenschaftler?
Und was ist mit Informatikern?
„Bei Gesetzen handelt es sich um, von Menschen gemachte, Spielregeln, die so schlecht sind, dass sie unterschiedlich ausgelegt werden können, was regelmäßig zu Konflikten führt.“
Erninnert mich an Computerprogramme – also ist Informatik keine Wissenschaft! q.e.d. :-))))
2011-02-19 um 11:18 pm
Andi
Habs oben zwar schonmal kommtiert, aber ich wiederhole mich einfach mal. Ich bin auch der Meinung, an dieser Stelle ist es unangebracht, einen Grabenkampf zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen aufzumachen.
2011-02-20 um 2:24 am
twixraider
Jura ist weniger Wissenschaft als die Kunst, aus dem Instrument des Gesetzes die gewünschten Töne herauszufiedeln… in Shakespeares „Kaufmann von Venedig“ würde Porzia folgendermaßen argumentieren:
„Wenn Güter denn an Wert verlieren, so werden sie nach dem Gesetz zu Abschreibungsobjekten. Und ist nicht des braven Doktors Gedankengut nun kaum noch das Papier wert? Also frage ich euch, ihr edlen Herren von der Presse, hat er nicht wohlgetan, es abzuschreiben, Maß für Maß?“
Pfaffen glauben ihre Worte, Juristen klauben sie…
2011-02-21 um 9:59 pm
Sascha
War das jetzt ein Beitrag nach dem Motto „Ich will auch mal was sagen!“ ?
2011-03-01 um 2:52 am
Anonymous
Humoristisch und gut gelungen! – Wenn der Doktortitel (und mit ihm die ganze überkommene Idee) endlich aus dem Himmel der Eitelkeiten zurück auf die Erde geholt werden würde, wenn man sich endlich sachlichen Notwendigkeiten zuwenden könnte anstatt der akademischen Version des Phallusersatzes … dann, ja dann … wäre das ganze tagelange Geschrei am Ende doch noch zu etwas gut gewesen! Ab so weitsichtig ist hier wohl kaum jemand. Nicht nur hier nicht, aber eben AUCH HIER nicht!
2011-02-20 um 11:48 am
Someguy
Ich dachte, bei den Piraten würde die Unschuldsvermutung gelten? Anscheinend nur, wenn der Betroffene der eigenen Partei angehört bzw. ihr beim Eintritt gleich noch einen Abgeordnetenposten im Bundestag mitbringt…
2011-02-20 um 3:41 pm
Andi
Die Unschuldsvermutung ist ein sehr hohes Gut und du wirst mich auch weiterhin dafür kämpfen sehen. Unter anderem halte ich allein schon deswegen Rücktrittsforderungen für verfrüht.
Dennoch muss man sich auch ein paar Dinge klar machen: Hier handelt es sich nicht um einen Strafprozess, sondern um akademisches Fehlverhalten der schlimmsten Sorte. Die Beweislast ist erdrückend und ich brauche auch keinen richterlichen Entscheid darüber, ob ein Abgeordneter das darf oder nicht (wie etwa im angespielten Fall Tauss).
Wenn sich nicht jemand all diese (http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate) Fakten aus den Fingern gesaugt hat, gibt es hier keinen großartigen Zweifel mehr. Es steht alles niedergeschrieben, schwarz auf weiß, da beißt die Maus keinen Faden ab.
2011-02-21 um 8:52 am
Benjamin
Die Unschuldsvermutung bezieht sich auf *umstrittene* Sachverhalte. Das ist bei Guttenberg und war bei Jörg nicht der Fall. Insofern sehe ich da, im Gegensatz zu Dir, sehr deutliche Parallelen.
Aktuell kann jeder, der nur ein bisschen Ahnung von wissenschaftlichem Arbeiten hat, auch ohne eine Entscheidung der Uni Bayreuth sehen, dass das ein Skandal ist, der Guttenberg den Doktor (und nicht unbedingt wegen der Plagiate an sich, aber sehr wohl wegen seines jetzigen Verhaltens IMHO auch das Amt) kosten müsste.
Ebenso war in Jörgs Fall von Anfang an klar, dass er das widerliche Zeug besessen hat, und jeder kann unabhängig von der rechtlichen Bewertung durch das Gericht urteilen, ob er selbst Ermittlungen für die Abgeordnetentätigkeit, naive Neugier oder sexuelles Interesse für eine glaubhafte Erklärung hält.
Das Gericht hatte dies sowieso nicht zu entscheiden, sondern nur über die formale Zulässigkeit zu urteilen. Entsprechend fand ich es mehr als suboptimal, dass wir uns damals von dieser Gerichtsentscheidung abhängig gemacht haben.
Und auch hier muss ich mich nicht vom Verfahren der Uni Bayreuth abhängig machen. Es ist alles öffentlich, ich kann lesen und weiß, wie wissenschaftliches Arbeiten funktioniert und dass Guttenberg das Gegenteil davon abgeliefert hat.
2011-02-20 um 7:25 pm
darktiger.org
Guttenplag [Update]…
Ich habe lange überlegt, ob ich zu den Plagiatsvorwürfen bzgl. der Dissertation von Karl-Theodor hin und weg Guttenberg etwas schreiben soll. Mein täglich Brot, sprich meine Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der grö…
2011-02-20 um 11:34 pm
Plagiat oder doch schon Raubmordkinderschänderkopie? | Under the Jolly Roger [☠]
[…] sich auch Andi Popp in einem Blogpost mit dem Titel “Warum Guttenberg kein Pirat ist”[3] beschäftigt und erklärt nochmals den Unterschied zwischen Privatkopie und einer Kopie zur […]
2011-02-21 um 2:58 pm
Hat Guttenberg bei seiner Dissertation abgeschrieben? - Seite 39 - DIGITAL FERNSEHEN - Forum
[…] Ich zieh mir auch als Pirat kein Lied auf die Platte, press es auf eine CD und verkauf es als mein Werk weiter. Warum Guttenberg kein Pirat ist Andis Blog […]
2011-02-22 um 10:55 am
Guttenwitz
Kennt ihr den? Den neuen Guttenwitz – pardon, guten Witz ?
Die Universität Bayreuth (englisch buy write) sucht einen neuen Beirat.
Zu viele Skandale in der letzten Zeit, sagt der Rektor, unsere Ehre muss wieder hergestellt werden! Daher schlage ich Kohl vor. Sein Ehrenwort steht sogar über dem Gesetz.
Ganz ohne Geld, meint der Kanzler, geht es auch nicht. Daher sollten wir den
Schäuble nehmen. Der vergißt dann wieder einmal seinen Koffer und das hilft unserem Kontostand.
Eigentlich geht es doch um die wissenschaftliche Qualität, entgegnet der Studiendekan. Die muss wieder hergestellt werden! Daher schlage ich Guttenberg vor.
Rektor und Kanzler sind entsetzt: Was, den Doktor? Den Raubkopierer?
Darauf Verteidigt sich der Studiendekan: Also den Doktor haben wir ihm ja gerade weggenommen, aber er kennt mehr Literaturzitate als der gesamte Prüfungsausschuss.
2011-02-22 um 1:41 pm
Guttenberg: Mach’ mal jemand ‘ne Dose Mitleid auf… | Gormulus
[…] was sie „dem Internet“ und sonstigen Feindbildern nie zustehen würden: Nachsicht. Die hat er nicht verdient, im […]
2011-02-22 um 4:22 pm
Kissaki
Sehr guter Beitrag.
Danke!
Den verlinkten Artikel zum deutschen, abgeschafften Adel fand ich auch sehr interessant.
2011-02-22 um 4:46 pm
Respekt, Herr Guttenberg, dass sie sich das trauen « Kissaki Blog
[…] interessant fand ich auch den hier verlinkten Blogbeitrag zur Abschaffung des Adels […]
2011-02-23 um 4:04 pm
DerSchwarzePirat
Da mein Kommentar laut PP-Seite gerne willkommen ist, will ich mich auch mal äußern:
Hallo Andi,
großkotzig die akademische Leistung anderer Leute bewerten, aber selber nichts geleistet haben. Wo sind denn deine Veröffentlichungen? Deine Mitarbeiter-Seite sieht noch recht lehr aus …. Hast du etwas zu verstecken? Ich würde gerne deine Schriften auch mal einem Plagiatstest unterziehen.
2011-02-23 um 5:05 pm
Andi
Deine Kommentare sind wie immer nicht willkommen, wenn du nichts besserers zu tun hast als rumzutrollen. Aber wenn dus genau wissen willst: Ich habe bisher nur eine Veröffentlichung in einem unrefferiertem Konferenzband (nichts großartiges also), wenn man nicht abschreibt, krieg man Publikationen halt nicht am laufenden Band innerhalb von Monaten in gute Journals rein.
Aber sei dir versichtert, dass du alles von mir gerne prüfen darfst. Ich freue mich natürlich immer wenn meine Publikationen gelesen werden. Wohin darf ich dir meine einzige bisherige Veröffentlichung schicken?
2011-02-24 um 6:24 am
Evi1M4chine
Eeem, Andi, sowas wie Besitz von Ideen gibt es nicht. Da das den Grundgesetzen der Physik widerspricht. Daher sind nicht nur DRM und Copyright ungültig, sondern genauso das Urheberrecht. Das solltest du doch am besten wissen.
Wer die Kontrolle über Informationen (/Ideen/Daten) nicht abgeben will, der darf sie nicht weitergeben. Dann kann er ihre Existenz aber nicht beweisen. Gibt er sie weiter, ist jegliche Kontrolle für immer hinfort.
Daher gibt es am Urheber„recht“ nicht zu reformieren. Das ist wie der Versuch, ein totes Pferd zu „reformieren“. Es ist und bleibt trotzdem tot. ^^
Tatsache ist, dass jegliche Form von Kontrolle-über-Informationen-Halluzination, die auf andere Druck und Einschränkungen bewirkt, eine kriminelle Handlung ist. Und das schliesst sogar „Opensource-‚Lizenzen‘“ ein.
Und da es physikalisch gesehen nur eine moralisch akzeptable Strafe gib: Sich von einander trennen. Also in einem Staat: Ausweisen. (Auf dass die Irren ihren eigenen Staat woanders gründen können, im Stile Australiens.)
Aus diesem Grund gehören Leute, die der „IP“-Lüge auch nur eine Existenz zusprechen, oder sie gar leben, ausgewiesen.
(Und wenn sie sich wieder reinschleichen, dürfen sie erschossen werden, da das als Angriff gilt. Das heisst nicht dass jemand tatsächlich erschossen werden soll. Nur dass es als Motivation hoch genug ist, um das reinschleichen zu vermeiden.)
2011-02-24 um 6:25 am
Evi1M4chine
Oh, ich hab vergessen das Häkchen „enachrichtigung bei weiteren Kommentaren per E-Mail senden.“ anzukreuzen. Bitte hierauf antworten, damit ich das mitbekomme.
2011-02-24 um 9:39 am
pseudo
Das mag eine philosophische Sichtweise oder ein naturwissenschaftliche Erkenntniss sein.
Aber wenn ich die Urheberschaft einer Idee anerkennen kann, und ich kann das. Dann kann ich in einem rechtstaatlichen Rahmen dem Urheber auch ein Recht über diese Idee einräumen. Welches Recht im Detail sei mal dahingestellt.
Wenn ich ein Auto kaufe oder baue oder besitze, dann kann ein Dieb ja auch nicht daher kommen und sagen: „Deine Kontrolle über dieses Fahrzeug ist nur eine Halluzination.“ Denn auch wenn der Dieb in der Lage ist ein Auto zu klauen, gibt es ihm noch lange nicht das Recht es zu tun.
Fährt der Dieb dann mit dem Wagen bei seiner Freundin vor könnte sie den Eindruck haben, es sein sein Auto. Auch hier ist die Ausrede, „Deine Annahme war wohl nur eine Halluzination“, unangebracht weil das Verschweigen der Information über den Diebstahl Grundlage der Halluzination ist.
Genauso wie in einer wissenschaftlichen Arbeit, das Zitieren erlaubt ist (Es gibt eine Idee von Person X) aber das Zitieren ohne Quellenangabe (kopieren) eben nicht erlaubt ist. Einfach um eine Bewertung der Eigenleistung erst möglich zu machen.
Herr von Guttenberg hat sehr wohl etwas gestohlen: Die Reputation und Lorbeeren der eigentlichen Autoren. Er hat sich mit fremden Federn geschmückt und hätte er die Quellen angegeben hätte er ihnen den verdienten oder eher den minimalen Respekt erwiesen.
Es ist eben ein Unterschied ob ich etwas Kopiere aber auf den Urheber / Erfinder verweise (dieses Lied ist von Komponist oder Künstler X), oder ob ich kopiere und den Urheber verschweige, bzw. mich als Urheber ausgebe (Das Lied ist von mir, auch wenn ich offensichtlich nicht singe)
2011-02-24 um 10:52 am
Evi1M4chine
Das Problem ist, dass du nicht weisst was „rechtsstaatlich“ heisst. Es heisst nichts weiter als dass da jemand eben diese Kontrolle hat und deswegen „gilt“, was immer der sich als „richtig“ und „falsch“ ausgedacht hat. Und das ist der einzige Grund warum dieses Auto dir „gehört“. Weil du die Kontrolle darüber halten kannst. Notfalls mithilfe Alliierter.
Ja, das heisst exakt, dass auch physikalischen „Besitz“ nichts weiter als eine „Halluzination“ ist, und es in der realen Welt ein Synonym für Macht/Kontrolle ist.
Das andere Problem, was bei Vieh leider „normal“ ist, ist die Annahme von irgendwelchen Absolutismen. (Ein eindeutiges Zeichen für niedere geistige Kapazität.) Vor allem die Annahme, es gäbe ein absolutes richtig und falsch.
Die Idee von richtig und falsch ist aber physikalisch gesehen absurd. Es gibt nur Kräfte- und Materieaustausch. Und wir sind Biomasse im Kampf um limitierte Ressourcen. Also ist dem einen sein Richtig (Ressourcen bekommen) normalerweise einem anderen sein Falsch (Ressourcen verlieren, oder garnicht erst bekommen.) (Nicht vergessen: Limitiert.)
Exakt die gleiche Dynamik existiert bei Ideen/Daten/Informationen. Nur dass nur die *Struktur* der Materie/Energie darstellen, und selber keine sind. Ansonsten kämpfen Ideen/Überzeugungen (/„Mindsets“) aber genauso um Ressourcen. In ihrem Fall halt geistiger Raum… Gehirne… geistige „Rechenleistung“…
Es existiert also immer noch ausschliesslich die Macht des Stärkeren. Und der ganze Rest obendrüber, Gesetze, Regierungen, u.s.w., ist eine Illusion, die dann entsteht, wenn die Ansichten des gerade Stärksten sich zufällig mit den eigenen decken.
Wobei, so zufällig ist das nicht:
Denn obendrauf ist dieses „richtig und falsch“ bei den meisten Menschen (Vieh) fast komplett fremdbestimmt, ohne dass dies diesen selber überhaupt bewusst ist. Sie halten es für ihre eigene Meinung, wenn sie es oft genug im Fernsehen gehört haben. Oder in das System reingeboren wurden. Und in der Herde halten sie diese Meinung dann mit einem Absolutismus, weil sie nichts anderes kennen und akzeptieren können.
Was jetzt vielleicht missverstanden wurde: Natürlich finde ich was Guttenberg getan hat inakzeptabel. Aber nicht wegen irgendwelcher Besitzhalluzinationen aus dem letzten Jahrtausend, sondern weil er *gelogen* hat. Wie inakzeptabel das war, hängt dabei exakt davon ab, wie sehr diese Lüge einen Schaden für uns verdeckt hat. Unabhängig davon ist er damit natürlich niemand mehr, dem man vertrauen kann. (Ok, das war jemand der sich wie eine Kreuzung aus einem schmierigen PR-Spin-Doctor und einem SS-Totenkopfstaffelführer gibt der auf superbeliebt tun will, aber bis ins innerste böse und verlogen ist, noch nie.)
»»» Das ist des Pudels Kern: Es geht um Ressourcen und Schaden. Und der ist vollständig relativ zur Person. Und da Informationen von anderen weiterverwenden den anderen genau so wenig schadet, wie es der Kur links auf der Wiese nicht schadet, wenn eine andere Kuh rechts auf der Wiese frisst (Da Informationen KOPIERT werden, und der Original-Halter *nichts* verliert.), //gibt es hier keinen Schaden//! Die Physik ist dabei eine komplett andere als bei physikalischen Objekten. Ein Vergleich ist absurd und schwachsinnig.
Wo es //evtl.// einen Schaden gibt, ist bei der Lügerei, und dem was tatsächlich geschah.
»»» Fazit: Du weisst ja nicht mal was Rechte überhaupt sind. Von der Physik (v.a. der Informationen) ganz zu schweigen. Du bist blind, und anscheinend auch unbewusst, den eigenen, sozial konditionierten, Überzeugungen ausgeliefert.
Wenn du nächstes mal an einer Diskussion über das Thema teilnimmst, lerne bitte vorher etwas über die grundlegende Physik und soziale Konditionierung hinter deinen Ansichten, damit du nicht ganz so stümperhaft daherkommst.
2011-02-24 um 10:56 am
Evi1M4chine
s/Meinung dann mit einem Absolutismus/Meinung dann für einen Absolutismus/
2011-02-24 um 6:49 pm
hwk
„Das Problem ist, dass du nicht weisst was „rechtsstaatlich“ heisst. Es heisst nichts weiter als dass da jemand eben diese Kontrolle hat und deswegen „gilt“, was immer der sich als „richtig“ und „falsch“ ausgedacht hat.“
Dann brauchen wir uns ja nicht mehr unterhalten.
Rechtsstaatlich bedeutet für mich (was es für dich bedeutet ist mir relativ egal), dass eine Gruppe Menschen, eine Gesellschaft auf Regeln für ein gemeinsames Zusammenleben einigt und sich daran hält.
Du hast das Gefühl hast, eine Obrigkeit schränkt dich ein? Schade.
Ich sehe sowas wie demokratische Prozesse (und grundsätzlich funktionieren sie), daher kann ich keine Obrigkeit erkennen, die mich unterdrückt. Zumindest habe ich Möglichkeiten mich gegen sowas zur Wehr zu setzen.
2011-02-24 um 7:34 pm
BAReFOOt
Wie geil… dass ihr NPCs immer denkt, diese Regeln hätten irgendwas mit euren eigenen Interessen zu tun. Hast du sowas jemals schon in der Welt gesehen? Ich nicht. Ihr beschwert euch genau hier sogar offen darüber.
Und das ist eben grad der Punkt.
Und dass ihr immer noch in der Fantasietraumwelt der Demokratie lebt. *Mitten in einem Wirtschaftsfeudalismus*! Der wie ein brüllender Sturm euer Traumbild wegreissen würde, wäre da nicht die Ignoranz, die euch vor dem eigenen „Realität“sverlust bewahrt. Demokratie ist per Definition deshalb genau so wie Kommunismus/Sozialismus *in der Praxis* niemals möglich oder existent. Das liegt am ganz einfachen Widerspruch, dass immer genau die in Führungspositionen kommen, die eine dominante Realität haben die ihre eigenen Ziele am stärksten verfolgt, und ihr dann von denen eine komplett selbstlose Vertreterrolle erwartet. Das genaue Gegenteil von dem, was Führungspersönlichkeiten (und die sind die einzigen, die dafür arbeiten, gewählt zu werden) sind. Und auch das genaue Gegenteil von dem was nicht-NPCs sind. Richtiges Leben ist nämlich durch Jahrmilliarden natürlicher Selektion auf ein Durchbringen der eigenen Gene/Interessen getrimmt. Doch da ihr NPCs sowas nicht habt, sondern nur als container/biomasse für die Führungspersönlichkeiten lebt, nehmt ihr irrtummlicherweise an, diese wären auch so.
Ihr habt per Definition garkeine eigenen Interessen. Was ihr habt, sind die Regeln und Interessen, von denen ihr glaubt dass sie eure wären, weil euch das 24/7 von „Meinungsmachern“ gesagt wird. Professionelle Leute, die ihr Geld damit verdienen, euch eine Realität zu erschaffen, in der ihr passiv denken und handeln könnt. In der eure Interessen die eurer „Obrigkeit“ *werden*. Bis ihr garnicht mehr merkt in was für einem eingeschränkten Regelwerk ihr lebt und handelt.
Ich kenne mich da recht gut aus, weil ich auch in dem Bereich arbeite. (Theoretisches Social-Engineering.)
Und daher merke ich, im Gegensatz zu z.B. dir noch, dass die Machthabenden mich einschränken. Und das ist faktisch so.
Übrigens, merkst du, wie ich meine Aussagen durch Ketten logischer Schlussfolgerungen auf ein sauberes Fundament von einfachen Paradigmen stelle, während du einfach nur Aussagen raushaust („und grundsätzlich funktionieren sie“… ach wirklich?), ohne irgendwelche beweise zu liefern.
Du „glaubst“ lieber, und ignorierst alles, was dein Weltbild angreift.
Denn du weisst nur zu genau, dass sich dahinter die grausame Wahrheit verbirgt: Dass du weder eine freie Existenz noch eine eigene Meinung besitzt, und du dein ganzes Leben diese Lüge gelebt hast, die du jetzt nicht mehr loswerden kannst, selbst wenn du es willst.
2011-02-25 um 8:06 am
pseudo
@BAReFOOt
du benutzt ein haufen toller Worte und unterstellst damit sehr viel. Kennst du mich oder hwk? nein, dann glaube nicht zu wissen das einer von uns „immer noch in der Fantasietraumwelt der Demokratie lebt“ und was du sonst noch so toll geschrieben hast.
das seltsame an Leuten, die z.B. Ignoranz unterstellen ist, dass sie selbst oft genauso ignorant sind. Wir reden uns unsere „Halluzination“ ein, und du eben deine….
2011-02-24 um 9:23 am
pseudo
Rücktritt nötig?
eine deutsche Bischöfin musste wegen einer Autofahrt unter Alkohol ihren Platz räumen.
Andere weil sie mit dem Firmenwagen mal ein paar private Kilometer gemacht haben, oder ein altes Brötchen gegessen haben.
Direkt mit dem Fachwissen der einzelnen Person haben alle Vorfälle nichts zu tun.
Der Bischöfin müsste man natürlich ein Wissen um ihre Vorbildfunktion unterstellen. Einem Privatfahrer könnte man Veruntreuung oder irgendeinen anderen juristischen Sachverhalt vorwerfen (oder einfach die falsche Einstellung zum Amt). Und die Brötchengeschichte hat so viele mögliche Facetten, da will ich nicht drauf eingehen. Dass sich aber die deutsche Justiz mit solchen Dingen beschäftigen muss…
Ein Dr. ist sicher kein Muss für einen Minister. Auch wenn der Dr. gewisse Fähigkeiten vermuten lässt, die sicher als Minister gut zu gebrauchen sind. Aber die Art wie der Dr. erlangt wurde und die Art wie Guttenberg auf die Sache reagiert hat lässt schon an seiner Befähigung zum Minister zweifeln (wobei bei der Reaktion wohl alle Leute in der Öffentlichkeit den gleichen Berater haben. erstmal abstreiten, wann stellt sich mal einer hin und sagt sofort: Ja, da hab ich Mist gebaut und ich trete zurück o.ä.?).
Schaut man nun im Detail auf seine Arbeit als Minister, dann findet man einige Fehleinschätzungen und das ein oder andere „Zurückrudern“ (aufgrund ihm nicht vorliegender Informationen natürlich). Auch das Aufblasen des Lebenslaufs mag zum Einen für einen Politiker verständlich sein (wer interessiert sich schon im Detail für den Lebenslauf von z.B. Frau Köhler / Schröder?), andererseits kann man sich aber als Wähler fragen ob man so einen Poltikertypus wirklich haben will (künstlich Aufgeblasen, PR-Beraten usw.)
Man kann sich über Stoiber und Co.’s rhetorischen Fähigkeiten lustig machen wie man will. wenn einem die Politik gefällt sollte sowas Nebensache bleiben.
leider ist dem heute nicht mehr so. Wen wir mehr auf Form als auf Inhalt achten, dann passen sich die Poltiker an. Es ist auch einfacher mal ein Wochenende im Präsentieren gecoached zu werden als sich inhaltlich weiter zu bilden, und öffentlich über Zachverstand zu profilieren.
Zurück zu KTG,
fand man seine Politik schon früher Kritikwürdig, ist dieser Vorfall nur ein weiterer Grund den Rücktritt zu fordern.
Nimmt man die Position des Politikers ernst und verlangt noch einen Rest Anstand, Vorbildfunktion oder Moral (Dem Gewissen verpflichtet, nicht der PR), auch dann kann man nur einen Rücktritt fordern.
Alle anderen Argumente können zu jeder möglichen Schlussfolgerung führen. Es sei jedem selbst überlassen für sich zu entscheiden, oder auch nicht.
TRotzdem ist mit einem weichen Fall des Ministers zu rechnen. er wird wahrscheinlich nicht mehr Kanzler, aber Posten gibt es ansonsten genug.
2011-02-24 um 3:33 pm
feliksdzerzhinsky
Wir möchten aufgrund der neuesten Entwicklungen auch auf die letzten Neuigkeiten im Promotionsrecht hinweisen:
Innovation im Bildungswesen: Doktor auf Probe eingeführt!
2011-02-24 um 5:37 pm
Greg
Artikel jetzt auch auf http://www.politikalarm.de verlinkt. Macht mit und stimmt ab!
2011-02-25 um 2:32 am
Anonymous
Dass dieser Mann sicherlich kein „Pirat“ ist, das weiss doch jeder! Warum also sich so in der allgemeinen Stimmungsmache mitwälzen??
Was so grosstuerisch als „Forschung“ und „Forschungsleistung“ angesprochen wird, ist bezüglich seiner Ergebnisse häufig genug auf die (heimlichen oder weniger heimlichen) Erwartungen des Betreuers bzw. Doktorvaters abgestimmt – per Denkschablone bzw. Vorzensur im Kopf! Jeder, der nicht ganz blind ist und den akademischen Laden durchlaufen hat, hat sowas doch beobachten oder zumindest herausriechen können!
Im Vergleich dazu ist das Abschreiben, ob versehentlich geschehen oder auch nicht, doch eine weitaus angenehmere Variante der Fortschrittslosigkeit, denn dabei werden zumindest keine falschen Fakten generiert und als „Erkenntnisgewinn“ verbreitet.
Ich halte den Artikel /Kommentar / Post für ganz und gar überflüssig. Er gehört zu der aktuellen (und billigen) Stimmungsmache gegen eine bekannte (und offenbar auch beliebte!) Einzelperson des politischen Lebens, nichts weiter steckt in ihm drin!
2011-02-25 um 6:55 am
Andi
Es gibt wisseschaftliche Mindeststandards die einzuhalten sind, mit oder ohne Schablone im Kopf. Das Totschlagargument, was ich schreibe sei Stimmungsmache, lasse ich nicht gelten, denn das ist einfach nur – pardon – lächerlich.
2011-02-25 um 5:52 pm
Anonymous
(Kommentarschreiber) Ich bin nicht gegen diese sog. „Mindeststandards“ (ein interessanter Begriff, auf der Zunge zerlegt!), bei mir erweckte der Kommentar bzw. Post nur den Eindruck, dass „einer aus der Piratenpartei jetzt auch noch einen drauflegen muss“. Und dass dieser Mann kein „Pirat“ sein wird, kann sich doch nun wirklich jeder denken!
Auf fahrende Züge aufzuspringen ist doch eigentlich eine Eigenheit des Establishments!?!
2011-02-26 um 8:07 am
Andi
Leider ist es nicht so, dass dies jedem klar ist. Gerade die Tatsache, dass ich mich derzeit auf der Seite vieler Leute wiederfinde die vom „geistigen Eigentum“ sprechen, ist schon ein Grund für die Verwirrung. Dass du den Unterschied von vornherein verstehst, spricht sicher für dich 🙂
Was das aufspringen auf fahrende Züge angeht gibt es zwei Aspekte: Zum einen muss man sich als Politiker natürlich dort zu Wort melden, wo man zum Tagesgeschehen etwas zu sagen hat. Ich sehe da keine Unterscheidung zwischen Piraten und „Establisment“. Zum anderen bin ich selbst Doktorand und einfach nur stinksauer auf den Kerl und vor allem auf die Leute die ihn verteidigen. Mir die Wut von der Seele zu schreiben, macht die Sache etwas einfacher.
2011-02-26 um 2:18 pm
Anonymous
Deine persönlichen Empfindungen kann ich verstehen. Jedoch bin ich der Meinung, dass ein Doktortitel in diesem Lande immer noch viel zu hoch bewertet wird. Das Verhalten zeigt doch in Wirklichkeit, wie stark man in der Tagesrealität dieses Landes immer noch einem Relikt aus vergangener Epoche anhaftet.
Der Doktortitel als Namensbestandteil – etwas typisch Deutsches! Welcher Handwerksmeister oder Fachspezialist darf etwas Vergleichbares? Keiner!
Genau darin, genau in dieser Unsachlichkeit liegt das wirkliche Problem. Und weil es so unsachlich zugeht, schlagen nun gegenüber einem Herrn Guttenberg die Emotionen so hoch (soweit die Emotionen nicht von einer gewissen Täuscher- und zugleich Neiderschaffer-Partei allein aus politischer Berechnung sowieso schon gezielt hochgepeitscht werden)!
Man sollte endlich anfangen, den Wald vor Bäumen zu sehen, und den Doktortitel und den Umgang damit einer grundsätzlichen Überprüfung unterziehen! Dann kommt man zum eigentlichen Problem bei dieser aktuellen Thematik!
Kannst Du den notwendigen persönlichen Abstand für diese Sichtweise überhaupt aufbringen, für eine Sichtweise, die die von Dir erhofften Früchte Deiner gegenwärtigen monate- oder gar jahrelangen Arbeit zum Inhalt hat – und, so mag es sogar sein, in gewisser Weise auch „bedroht“? Es wäre jedenfalls hilfreich, wenn die Piratenpartei tatsächlich den gesamtgesellschaftlichen Fortschritt fördern (und nicht nur auf aktuelle Reizthemen aufspringen) will.
Freundliche Grüße!
2011-02-27 um 1:49 pm
Anonymous
„hausgemachter Unsinn“ ist schon ziemlich geil
2011-02-27 um 2:01 pm
DerSchwarzePirat
Hallo Andi,
im Gegensatz zu deiner Partei scheinst du andere Meinungen nicht akzeptieren zu können, weswegen meine Posts sonst meistens schnell aus deinem Blog verschwinden. Vielleicht solltest du einen Austritt aus der PP erwägen.
Bzgl. deiner Veröffentlichung würde ich mich freuen, wenn du diese auf deiner Mitarbeiter-Seite zum Download stellst. Das dürfte auch deine Freude steigern – wie du schreibst -, da dann die komplette Internet-Gemeinde an deinen Erkenntnissen teilhaben darf und gleichzeitig die Möglichkeit hat, deine Arbeit auf Plagiate zu untersuchen.
2011-03-01 um 7:52 am
Anonymous
Warum hat eigentlich noch niemand eine „ContraGuttenberg“ Seite bei Facebook initiiert? Hier der Versuch:
http://www.facebook.com/pages/F%C3%BCr-Guttenbergs-R%C3%BCcktritt/167296809986962
2011-03-01 um 11:34 am
Ich
Hallo Andi,
irgendwie steht Dein Artikel im Widerspruch zu den BPT‘ Beschlüssen.
Du scheibst:
Auch wenn es uns aus manchen ignoranten Kreisen immer noch vorgeworfen wird, wir wollen das Urheberrecht nicht über Board werfen, wir wollen es reformieren.
In Chemnitz wurde ein Positionspapier beschlossen:
(http://wiki.piratenpartei.de/Freie_Verwendung_von_urheberrechtlich_gesch%C3%BCtzten_Werken_nach_10_Jahren). Dort heisst es wörtlich: Die Piratenpartei Deutschland spricht sich für eine gesetzliche Regelung aus, nach der es jedem möglich ist, 10 Jahre nach Erstveröffentlichung, Werke lizenzkostenfrei und ohne Genehmigung zu verwenden, zu kopieren, zu ändern, zu fusionieren, zu verlegen, zu verbreiten oder zu verkaufen. Nichtkommerzielle Nutzung soll bereits zum Zeitpunkt der Veröffentlichung erlaubt sein.
Also das beschlossene Papier klingt doch eher nach Abschaffung des Urheberrechtes als nach Reform. Sicher hast Du Recht, ursprünglich ( Ich bin Ende 2008 Mitglied geworden) war das mal so angedacht. Aber die Piratenpartei hat sich da weiterentwickelt (leider nicht zum Besten),was mich und sicher noch etliche andere bewogen hat, diese wieder zu verlassen.
2011-03-02 um 6:59 am
Anonymous
Also ich muss ehrlich sagen wenn ihr so weiter macht seid ihr für mich keine ernstzunehmende Partei mehr.
Natürlich ist KTz Gutenberg kein Pirat, immerhin seid ihr ja nicht dafür das Urhebberrecht aufzuheben. Das ist in dem Blog-Eintrag ja richtig dargestellt. Trotzdem geht es hier um euer ureigenes Thema: Das Urheberrecht. Und alles was ich von euch höre ist: Nichts?
Das wäre ungefähr so als ob ein Unionspolitiker bei einem Besuch in einem Kohlekraftwerk dieses aus versehen in die Luft jagen würde und alles was ich von den Grünen höre ist: Also wir äußern uns dazu mal nicht, immerhin wollen wir eine Reform und nicht die Abschaffung von Kohlekraftwerken.
Es wäre (es ist) die einmalige Chance das Urheberrecht in den Focus des öffentlichen Lichts zu stellen. JETZT könnt ihr sagen was ihr wollt! JETZT könnt ihr sagen, öffentlich sagen, dass das was der liebe KTz gemacht hat eine Urhebberrechtsverletzung ist. JETZT könnt ihr die Union an den Pranger stellen, eine Partei die sich an das Urhebberrecht klammert wie ein Löwe an eine Gazelle.
Es kann doch nicht sein, dass eine Partei, von deren Kanzlerein sowas hier kommt : http://www.youtube.com/watch?v=A4L5TRChotM
an einem Minister festhält, der genau das macht, was in der Ansprache angeprangert wird. Ist sowas noch glaubwürdig?
Was er getan hat ist ganz einfach: Er kauft sich eine Zeitung (ein Album) nimmt einen Artikel (Lied) und kopiert Zeilen davon (den Refrain). Dann nimmt er diese Zeilen (den Refrain) und Setzt ihn in seine eigene Doktorarbeit (Mein eigenes Album), gibt es der Uni Bayreuth (verkauft), sagt „Alles meins“ und erhält dafür einen Doktortitel (Geld).
Und dann stellt sich eine Angela Merkel vorne hin und sagt: Also ich wüsste nicht warum Herr KTz zurücktreten sollte, er ist sehr fähig und außerdem ein treuer Unionsanhänger. Also bitte eine größere Angriffsfläche kann man doch garnicht anbieten.
Ihr könnt euch ein Profil zulegen, ihr könnt Salonfähig werden, Ihr könnt eure eigenen Themen platzieren, ihr könnt Wähler auf eure Seite ziehen und alles was ihr tut ist nichts.
Es sind ja dieses Jahr nirgends Wahlen für die man Stimmen gebrauchen könnte.
2011-03-02 um 8:19 am
ghostuser
Wir sollten uns nicht an dem Fall eines Politikers laben und so tun als ob wir dadurch zeigten, um wie vieles wir ja besser sind, oder Kommentare in menschlich abwertender Form hier öffentlich stellen.
Ich bin schon enttäuscht, wenn ich hier lese das über Herrn Guttenberg nicht viel anders hergezogen wird, wie in irgend welchen Kommentaren von billigen Print oder Onlinemedien…schade!
Einzig die Rechtschreib-u. Ausdruckform ist hier besser!
Ich bin kein Guttenberg-Fan, nein, aber ich sehe diesen Fall vielleicht auch noch von einer anderen Seite – gerade wir als Piratenpartei kennen doch diese zum Teil herablassende und beleidigende Berichterstattung, die gegen uns manchmal geführt wird. Deswegen sollten wir uns verbal nicht zu gleicher Vorgehensweise hinreißen lassen!
Ich begrüße den Rücktritt des Herrn Guttenberg genauso, aber dieses verbale Nachtreten, ala‘ SPD, Linker oder Grüner, kann und will ich nicht mittragen.
Der „Fall Guttenberg“ zeigt vielmehr was uns als Partei auch noch so alles blühen könnte, man kann sich mehr als sicher sein, dass jeder unserer künftigen Politiker genauestens unter die Lupe genommen wird.
Das macht mich sehr nachdenklich!
Schauen wir uns die Entwicklung der letzten Wahlen an, dann werden wir diese Aggressivität der politischen Parteien bemerken. Wo es nicht mehr um die Belange der Bevölkerung geht, sondern nur noch um die reine Selbstdarstellung.
Es formt sich immer mehr ein Bild nach amerikanischen Vorbild, wo versucht wird den „Gegner“ nicht nur politisch sondern auch persönlich anzugreifen, zu verletzen und ins Abseits zu drängen. Jeder will nur die Macht haben, die Mittel und Wege haben den eines Parlamentarier schon längst verlassen.
Wir als Piraten wollen „ändern“ und wollen vor allem auch anders sein, ich hoffe nicht, dass wir uns dabei selbst verändern und irgendwann so sind wie die jetzigen etablierten Parteien!
Wir können die Bürger dieses Landes zunehmend für uns gewinnen, wenn wir zeigen, dass wir auf ihrer Seite stehen und nicht zu den aufgeblähten und satten Politikertyp dieses jetzigen Bundestages gehören, der die Realitäten schon längst verloren hat.
Es wird ein harter und steiniger Weg werden, aber wenn wir an unsere Sache glauben und das auch nach außen vermitteln können, dann haben wir eine gute Chance! Wir sollten sie nutzen und genau darüber nachdenken!
Abschließend vielleicht noch diese Anmerkungen…
wenn ich all die an den Pranger stellen würde, von denen ich weiß, dass sie bei Ihrer Informatiker Prüfung geschummelt und abgeschrieben haben, würde ich nachträglich großen menschlichen und finanziellen Schaden verursachen. Danach würde ich aber nicht besser, sondern eher schlechter schlafen können!
Mich regt mehr auf, das ein Herr Gysi, mit nachweislichen Kontakten als IM bei der Stasi, immer noch im Amt ist. Genauso ein Herr Scharfenberg mit selbigen Kontakten im Potsdamer Landtag, der auch noch für das Amt des Bürgermeisters kandidiert und unverständlicher Weise von vielen Bürgern gewählt wird.
2011-03-02 um 11:13 pm
Anonymous
Du scheinst es ehrlich zu meinen mit den guten Vorsätzen. Es deutet sich nun allerdings allmählich an, dass Du AUCH HIER am falschen Platz sein könntest … tja, schade, mein Lieber!
Hier sind in der Mehrheit echte Deutsche, was konkret heisst: sofort WOLFSRUDEL bilden und danach gemeinsam lauthals draufdreschen auf den, den man der eigenen Mehrzahl für unterlegen hält, bis er still ist!
(Aber wahrscheinlich gibt es einfach kaum Deutsche ohne diese nazitypische genetische Prädisposition.)
2011-03-02 um 2:31 pm
Anonymous
Es ist ein großer Fehler, die causa Guttenberg nicht für die Piratenpartei zu nutzen. Herr zu Guttenberg hat sicher nicht absichtlich getäuscht, selbst Sie halten ihn ja nicht für „dummdreist“ genug dazu. Diese Sache mit den Fußnoten zeigt doch nur eins: Die Studenten werden unnötig gegängelt durch diese Penibilitäten. Wenn Sie sich auf seine Seite geschlagen hätten, hätten Sie so auch den Studenten ein klares Zeichen geben können und hätten sicherlich auch viele auf Ihre Seite gezogen. Zudem hätten Sie mehr Medienpräsenz erhalten, indem Sie den beliebtesten Politiker Deutschlands verteidigen, und Sie hätten bei vielen das Vakuum ausfüllen können, das nun eingetreten ist, weil alle Parteien zu Guttenberg vergrault haben. Somit hätte das sehr wohl zum Parteiprofil gepasst, es vielleicht sogar aufpoliert und auf jeden Fall neue Wähler angeworben. Aber wenn Sie nie in ein deutsches Parlament einziehen wollen …
2011-03-02 um 3:12 pm
Ingo Reger
Rostock, 2. März 2011
Sehr geehrte Redaktion der ”Piratenpartei”,
Ich betrachte die Bundeswehrreform mit Sorge.
Angeblich ist Karl Theodor zu Guttenberg der beliebteste Politiker Deutschlands. Interessant ist überhaupt, dass alle deutschen Politiker mit einer US-hörigen (transatlantischen) Einstellung die beliebtesten Politiker in Deutschland sind.
Ist zum Beispiel K. T. zu G. nur deshalb so beliebt, weil er so glänzend auftreten kann?
Was er umsetzen will, wollen jedoch die wenigsten. Dazu fällt mir nur ein Spruch ein:
„Das erstaunliche an einem sprechendem Pferd ist nicht der Sinn seiner Rede, sondern die Tatsache, dass es überhaupt spricht.“
Karl Theodor zu Guttenberg ist zurückgetreten; ob sein Rücktritt die Bundeswehrreform rückgängig macht bleibt fraglich. Was ist von einer Freiwilligenarmee zu halten?: Wer in Deutschland seinen Wehrdienst nicht antreten möchte, kann ihn verweigern und statt dessen Zivildienst leisten; Probleme machen die gegenwärtigen Gesetze jedenfalls keinem Wehrdienstverweigerer. Anders kann es hingegen bei einer Freiwilligenarmee zugehen: arbeitslosen Jugendlichen wird unter Androhung von Leistungskürzungen der Wehrdienst „nahegelegt“; mit den gegenwärtigen Repressalien/eRpressalien, die den ARGEn zu Verfügung stehen, „ein Arbeitsangebot“ anzunehmen, ist das möglich. Den Rekrutenmangel mit derartigen Mitteln los zu werden, muss dem sich schnell empörten Bundesbürger nur glaubhaft und als unabdingbar notwendig beigebracht werden.
Der Dokumentarfilm FAHRENHEIT 9/11 von Michael Moore bringt es in den letzten fünf Minuten auf den Punkt:
„Georg Orwell schrieb einmal, dass es keine Rolle spielen würde, ob der Krieg real ist oder nicht. Ein Sieg ist nicht möglich; der Krieg soll nicht gewonnen werden – er soll ewig dauern. Eine hierarchische Gesellschaft ist nur auf der Grundlage von Armut und Unwissenheit möglich. Diese neue Variante ist die Vergangenheit, und keine andere Vergangenheit kann je existiert haben. Im Prinzip soll jede Kriegsanstrengung die Gesellschaft am Rande des Verhungerns halten. Der Krieg wird von den Herrschenden gegen die eigenen Untertanen geführt. Und sein Ziel ist werder der Sieg über Eurasien oder Ostasien, sondern die Aufrechterhaltung der Gesellschaftsstrucktur.“
Fahrenheit 9/11 Ending
2011-03-02 um 3:16 pm
forulighedingelse
… Ach so, zum plagendem Plagiat habe ich natürlich einen dummen Spruch parat:
„Wir haben uns vom kapieren zum kopieren weiterentwickelt“
2011-03-02 um 11:17 pm
Anonymous
Man geht halt mit der Technik, so wollen’s doch alle. Heisst es zumindest.
2011-03-04 um 1:23 pm
Die Zeit behauptet … « Pinguinmaedchen
[…] Zeit behauptet Guttenberg sei ein Pirat gewesen, zum Glück behaupten die Piraten schon viel früher das Gegenteil […]
2011-03-05 um 8:16 am
Guttenberg, Piraten und der Fluch des “geistigen Eigentums” « Andis Blog
[…] habe die Gedanken aus dem Blogpost »Warum Guttenberg kein Pirat ist« nochmal etwas aufbereitet und weiter gesponnen, als Replik auf einen Artikel von Zeit online. Da […]