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Es ist ruhig geworden um die Forderungen das Three-Strikes-Prinzip im deutschen Urheberrecht zu verankern. Nicht zuletzt die Abwicklung der französischen HADOPI-Behörde, die zum Sinnbild für diese Rechtsunsitte geworden ist, hat dem ganzen einen Dämpfer verpasst. Was aber hier in Europa etwas unter dem Radar lief, war die Tatsache, dass das Three-Strike-Prinzip an anderer Stelle vollständig in Aktion ist und es zeigt seine hässlichste Fratze. Diese Stelle ist Youtube.
Amanda Palmer wurde durch das erfolgreichste Musikprojekt auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter bekannt (fast 1,2 Mio. US$). In einem TED-Talk spricht sie über die Kraft von Vertrauen zwischen Fans und Künstlern. Wer immer noch glaubt Filesharing sei böse und Fans wollen nur alles umsonst, sollte sich das unbedingt ansehen (alle andern natürlich auch).
Gestern abend zu kuscheliger Stunde debattierte der Bundestag in erster Lesung über das Leistungsschutzrecht. Neue Erkenntnisse wurden jetzt keine verbreitet. Die Opposition ist dagegen, die FDP windet sich ein bisschen darum zu erläutern, wieso sie das jetzt mitträgt und die Union ist vollständig in ihrer selbst gegrabenen Grube gefangen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass das Leistungsschutzrecht bestenfalls so überflüssig ist wie ein Kropf und schlimmstenfalls nur Kollateralschaden verursacht. Und dennoch wird es kommen, weil der politische Imperativ es so verlangt.
Es gibt ein paar Politiker, die immer für eine verstaubtes, reaktionäres Pamphlet zum Thema Urheberrecht gut sind. Einer davon ist CDU-Fraktionsvize Günter Krings. Der schreibt schon mal mit Anti-Internet-Kämpfer Ansgar Heveling (»Netzgemeinde, ihr werdet den Kampf verlieren!«) Pressemitteilungen, in denen sie mit Halbwahrheiten Anonymous angreifen oder die gescheiterten US-Copyright-Gesetze SOPA und PIPA hochjubeln. Aktuell schreibt Krings bei Cicero Online gegen die »Kollektivierung im Internet« an und verzettelt sich dabei in veraltete Ansichten und längst widerlegte Fehlschlüsse. Es ist also mal wieder Zeit die Highlights zu kommentieren.
Der geschätzte Mitpirat Enno Lenze hat einen Artikel bei den Ruhrbaronen über die Piraten, ihre Position zum Urheberrecht und deren Umsetzung in der Gesellschaft gesschrieben. In diesem Artikel stecken sicher Wahrheiten, die viele von uns bereits aus den Augen verloren haben. Leider stecken darin auch Fehler, die gerade bei einem Piraten nicht mehr vorkommen sollten, da die Piratenpartei seit Jahren daran arbeitet diese zu beseitigen. Damit die auch diesmal nicht unwidersprochen stehen bleiben, erlaube ich mir diese kurze Replik.
von Bruno Kramm und Andi Popp
Wir gestehen: Wir hatten beide etwas Schwierigkeiten, die richtigen Worte für einen Kommentar zum aktuellen Gate um Julia Schramms Buch »Klick mich« zu finden. Wir wollten weder in den Shitstorm mit einsteigen, noch uns dem Vorwurf aussetzen, wir würden eh nur das Buch promoten. Die Situation ist aber leider zu verfahren und muss einfach mal analysiert werden. Deshalb haben wir uns zusammengesetzt und die verschiedenen Aspekte der Causa #Klickmich zusammengefasst. Derzeit gibt es Leute, die Julia verteidigen und Leute die sie bashen. Wir denken aber, dass die aufgeworfenen Fragen bei weitem nicht so schwarz und weiß beantwortet werden können.
Als ich Anfang der Neunziger zum ersten mal mit Computerspielen in Berührung kam, war die Welt noch in Ordnung. Es war eine Zeit von legendären Spieleklassikern, die bis heute meist oft kopiert, aber nie erreicht wurden. Irgendwann begann die Goldgräberstimmung. Mit der rasenden Weiterentwicklung der technischen Möglichkeiten überboten sich die Spiele vor allem in Sachen Grafik im gefühlten Wochentakt gegenseitig. Es war eine Zeit der Innovation, aber auch eine Zeit in des Federnlassens. Als etwa Westwood Studios von EA aufgekauft wurde und mehrere wichtige Spieleentwickler das Unternehmen schrittweise verließen, war sich die Fangemeinde erstaunlich einig, dass EA die beliebte Spieleserie »Command & Conquer« langsam ausbluten lassen wird. Und so ist es geschehen.
Heute bin ich bei Games zwiegespalten, einerseits gibt es weiterhin geniale neue Spieltitel auf dem großen Spielemarkt, andererseits wirkt es nicht zuletzt durch die Strategie großer Publisher wie EA, Activision Blizzard und Ubisoft extrem kommerzialisiert. Es ist nicht nur, dass immer wieder grausige DRM-Maßnahmen etabliert werden oder Multiplayerspiele ganz ohne LAN-Modus ausgeliefert werden, viele Spiele wirken irgendwie wie gleich und wenig innovativ. Es wird einfach nur die Cashcow gemolken. Doch es gibt eine interessante Entwicklung: Immer mehr Veteranen unter den Gamedesignern haben ebenfalls die Nase voll von den Publishern, starten Crowdfunding-Kampagnen für ihre Spiele und bringen damit die alte Zeit von Videospielen »von Fans, für Fans« wieder zurück.
Die Berliner Fraktion hat einen eigenen Entwurf für eine Reform des Urheberrechtsgesetzes vorgelegt. Es basiert – so wird bekundet – auf den Beschlüssen des Offenbacher Bundesparteitags. Was ist nun an diesem Papier dran? Ist es die große Piratenvision in Gesetzesform gegossen oder sind es nur 14 Seiten die ein Ausdrucken auf Papier nicht wert sind?
Alex hat bei der Gruppe42 einen Podcast moderiert, in dem Boris und ich über Urheberrechtslaufzeiten diskutiert haben. Wir sind zu einem erstaunlich guten Konsens gekommen, das Anhören lohnt sich also. Unten ist das Soundcloud-Widget, die Archivlinks zum Download gibt’s im Originalpost.
Crowdfunding hat das Zeug das »nächste große Ding« in der Vermarktung kreativen Schaffens zu werden. Und doch sieht es sich gerade aus der Ecke der Verteidiger traditioneller Vermarktungswege immer noch Vorurteilen ausgesetzt. Drei dieser Vorurteile will ich heute widerlegen.