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Die Franzosen haben den Kampf gegen »Three-Strikes« für erste verloren. Wir kämpfen ihn noch. Es gibt immer noch die Annahme, dass im ACTA-Abkommen ein Three-Strikes-Gesetz implementiert werden soll. Zwar wurde uns in Luzern bei der ACTA-Konferenz versichert, dass dem nicht so sein soll, aber leider können wir das ja nicht überprüfen. Wie sich ein Three-Strikes-Gesetz auswirken kann, sieht man in Frankreich.

Glaubt man techdirt.com, so legt das französische Hauptamliche Digitale Opressions-Institut, kurz HADOPI, jetzt so langsam los. 10 000 »Notices« werden derzeit täglich verschickt, 50 000 sollen es werden. Da man nach dreien solcher Notices aus dem Netz fliegt, vorbehaltlich die Richter im dafür vorgesehenen Schnellverfahren kommen mit dem Abnicken nach, heißt das, auf Dauer fliegen im Schnitt fliegen pro Tag 16 666 Franzosen aus dem Netz. Da man bis zu einem Jahr gesperrt werden kann, heißt das, im »Optimalfall« sind 6 083 090 französische Haushalte – bei vollen Kosten für den Internetzugang – vom Netz gekappt. Geht man von 2,5 Personen pro Haushalt aus, so sind das 15 207 725 Franzosen, oder 23,24% der französischen Gesamtbevölkerung.

Lassen wir uns das mal auf der Zunge zergehen: Auf lange Sicht sollen bis zu einem knappen Viertel der Franzosen in der digitalen Haft verbringen und das aufgrund der Verletzung eines Urheberrechts, dass in seinem Kern immer noch auf dem Stand von vor hundert Jahren steht, aufgrund eines Verstoßes gegen ein Geschäftsmodell einer bestimmten Branche.

Und da wundert sich die Cotent-Lobby, dass wir sie als »Mafia« bezeichnen.